# taz.de -- Google-Chef über Datenschutz-Kritik: „Das ist ein großes Risiko für uns“
       
       > Google-Chef Larry Page hat die Netzfirma gegen die Vorwürfe europäischer
       > Datenschützer in Schutz genommen. Er befürchtet eine „Überregulierung“.
       
 (IMG) Bild: Stellt Datenschutzregeln als Innovationsbremse dar: Google-Chef Page.
       
       NEW YORK dpa | Google-Chef Larry Page hat den Umgang des Internet-Konzerns
       mit Nutzerdaten gegen Kritik der europäischen Datenschützer verteidigt. Sie
       stoßen sich vor allem daran, dass Google damit Informationen aus seinen
       verschiedenen Diensten verknüpft auswerten darf und fordern rasche
       Änderungen.
       
       Er denke, dass es ein Fehler wäre, jetzt Verbotsgrenzen einzuziehen, sagte
       Page am Dienstag bei der Konferenz Google Zeitgeist in den USA. „Wir wissen
       nicht, wie das Internet in zehn Jahren funktionieren wird.“ Damit könne es
       auch Nutzungsmodelle geben, an die heute keiner denke.
       
       „Überregulierung ist ein großes Risiko für uns“, sagte Page weiter in einem
       von Google veröffentlichten Video. Erst die Verknüpfung der Daten
       ermögliche einige innovative Angebote mit Mehrwert für die Nutzer. So habe
       er jüngst den Dienst Google Now ausprobiert, der beispielsweise die
       Fahrzeit anzeige und vor möglichen Verspätungen warne, wenn man nach einer
       Adresse suche. „Mit den alten Regeln wäre dieser Service nicht möglich
       gewesen“, betonte Page. Google hatte die Datenschutz-Regeln im März
       geändert, um die gesammelte Auswertung von Informationen zu erlauben.
       
       Die 27 Datenschützer der EU-Länder hatten am Dienstag einen Brief an den
       Google-Chef veröffentlicht, in dem sie Nachbesserungen bei der
       Datenschutz-Regelung fordern binnen vier Monaten fordern. Sie verweisen
       darauf, dass nach EU-Recht Informationen nur für den Zweck verwendet werden
       dürften, für den sie erhoben wurden. Der Bundesdatenschutzbeauftragte,
       Peter Schaar, sagte, die Verknüpfung von Nutzerdaten aus verschiedenen
       Google-Diensten zu einem umfassenden Metaprofil sei nicht akzeptabel. „Die
       Nutzerinnen und Nutzer wurden weder um Einwilligung gebeten, noch besitzen
       sie eine Widerspruchsmöglichkeit, sofern sie den Dienst weiterhin nutzen
       wollen.“
       
       Es war der erste öffentliche Auftritt von Page seit mehreren Monaten. Im
       Juni hatte der Internet-Konzern bekanntgegeben, dass der 39-Jährige wegen
       einer nicht näher genannten Krankheit seine Stimme verloren habe. Seitdem
       trat Page nicht in Erscheinung, auch wenn betont wurde, dass er
       weiterarbeite.
       
       18 Oct 2012
       
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