# taz.de -- Todesschütze von Fort Hood: Der Bart muss ab
       
       > Nidal Hasan ist wegen eines Massakers in einem US-Militärstützpunkt
       > angeklagt. Nun muss er mit einer Zwangsrasur rechnen, entschied ein
       > Gericht.
       
 (IMG) Bild: Prozess ohne Bart: Der Angeklagte Nidal Hasan soll 13 Menschen erschossen haben
       
       FORT BELVOIR afp | Der mutmaßliche Todesschütze vom US-Militärstützpunkt
       Fort Hood muss mit einer Zwangsrasur seines Bartes rechnen. Die
       Militärrichter eines Berufungsgerichts entschieden am Donnerstag
       (Ortszeit), dass von dem Angeklagten Nidal Hasan die Entfernung des Barts
       erwartet werden kann.
       
       Der US-Soldat wird beschuldigt, im November 2009 auf der Militärbasis Fort
       Hood im Bundesstaat Texas zwölf Soldaten und einen Zivilisten erschossen
       sowie 32 weitere Menschen verletzt zu haben.
       
       Die Anklage forderte bei einer Anhörung vor einem Militärgericht in Fort
       Belvoir im Bundesstaat Virginia vor einer Woche, dass sich Hasan für den
       Prozess rasiere. Die Verteidiger des mutmaßlichen Sympathisanten des
       Terrornetzwerks Al-Kaida argumentierten dagegen, das Gericht habe kein
       Recht, die Gesichtsbehaarung zwangsweise entfernen zu lassen. Dieser trage
       den Bart als Zeichen seines muslimischen Glaubens.
       
       Das militärische Berufungsgericht befand nunmehr, dass das Gesetz über die
       religiösen Freiheiten für einen Angehörigen des Militärs nicht das Recht
       beinhalte, in Uniform einen Bart zu tragen. Es sprach Hasan zugleich die
       „ernsthafte religiöse Überzeugung“ ab.
       
       ## Dem Angeklagten droht die Todesstrafe
       
       In jedem Falle gehe die Bestimmung des Militärrechts vor, dass Soldaten
       keine Bärte tragen dürften. Die Richter bestätigten das bereits ergangene
       Urteil über eine Strafzahlung von 1000 Dollar wegen Barttragens in sechs
       verschiedenen Fällen.
       
       Der Beginn des Prozesses gegen Hasan wurde bereits mehrfach verschoben. Bei
       einer Verurteilung droht ihm die Todesstrafe. Der palästinensischstämmige
       US-Militärpsychiater wurde nach dem Massaker von der Polizei angeschossen
       und ist seitdem vom Hals abwärts gelähmt.
       
       Kurz nach der Tat wurde bekannt, dass Hasan mit dem im vergangenen
       September bei einem US-Drohnenangriff im Jemen getöteten radikalislamischen
       Prediger Anwar al-Aulaqi in Kontakt gestanden hatte.
       
       19 Oct 2012
       
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