# taz.de -- OB-Wahl in Kiel: Stich zwischen Rot und Schwarz.
       
       > Die erste Runde der Oberbürgermeisterwahl in Kiel gewann Susanne Gaschke
       > knapp. Auch in der Stichwahl hat sie gute Chancen.
       
 (IMG) Bild: In der Stichwahl: Gert Meyer (CDU) und Susanne Gaschke (SPD).
       
       KIEL dpa/lno | Nach der ersten Runde bei der Oberbürgermeisterwahl in Kiel
       geht SPD-Kandidatin Susanne Gaschke aussichtsreich in die Stichwahl am 11.
       November. 43,23 Prozent holte die Journalistin am Sonntag und verwies damit
       ihren härtesten Konkurrenten Gert Meyer von der CDU auf den zweiten Platz.
       
       Meyer schaffte 38,76 Prozent. Ein gutes Ergebnis in der „SPD-Stadt“ Kiel.
       Der Grüne Andreas Tietze blieb mit 13,78 Prozent unter den eigenen
       Erwartungen. Chancenlos blieben am Sonntag die Einzelbewerber Matthias
       Cravan und Jan Barg mit 1,55 und 2,66 Prozent.
       
       Die 45 Jahre alte Gaschke, Redakteurin bei der Zeit, gab an, sie sei sehr
       zufrieden. Sie sieht sich auch für die Stichwahl selbst als Favoritin.
       Gaschke kann hoffen, am 11. November viele Stimmen aus dem Grünen-Lager zu
       bekommen. Über eine eventuelle Wahlempfehlung will der Kreisverband der
       Grünen heute entscheiden. Allerdings wird die SPD sich sehr engagieren
       müssen, um ihre Anhänger zur Stichwahl in erforderlichem Maße zu
       mobilisieren. CDU-Rivale Meyer, 41, will auf jeden Fall versuchen, seine
       Außenseiterchance zu nutzen.
       
       Meyer, Ex-Stadtrat und langjähriges Mitglied der Ratsversammlung,
       präsentierte sich im Wahlkampf als seriöser Pragmatiker. Den Visionen der
       Konkurrenz hielt er die Haushaltsnot der 245 000-Einwohner-Stadt entgegen.
       Sie sitzt auf einem Schuldenberg von 400 Millionen Euro, das Defizit in
       diesem Jahr beträgt rund 90 Millionen. 2003 hatte die CDU-Politikerin
       Angelika Volquartz ebenfalls nach jahrzehntelanger SPD-Dominanz gesiegt;
       2009 unterlag sie dann dem frühere Amtsinhaber Torsten Albig (SPD).
       
       Die Neuwahl des Oberbürgermeisters in Kiel wurde vorgezogen, da Torsten
       Albig Ministerpräsident wurde. Die Wahlbeteiligung betrug 35,78 Prozent;
       damit wurde der Tiefstand von 2009 mit 36,5 Prozent noch unterboten. Ein
       halbes Jahr nach der Landtagswahl und ein halbes Jahr vor den
       Kommunalwahlen ist die Wahl in Kiel ein Richtungsanzeiger auf die
       politische Stimmungslage im Land.
       
       29 Oct 2012
       
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