# taz.de -- ATOMSTROM: Geschicktes Bauernopfer
       
       > Das AKW Brunsbüttel hätte nach dem ursprünglichen Atomkonsens 2013
       > abgeschaltet werden sollen - es gar nicht erst wieder ans Netz zu.
       > bringen ist schmerzlich aber verschmerzbar
       
 (IMG) Bild: Kühe können aufatmen: Wo heute das AKW Brunsbüttel steht, könnten sie in 20 Jahren wieder auf Wiesen weiden.
       
       Ein geschickter Schachzug: Der mit Vorbehalten versehene Antrag des
       Energiekonzerns Vattenfall, das Atomkraftwerk Brunsbüttel stillzulegen,
       schwächt den politischen Druck, der seit dem Atomausstiegsbeschluss auf dem
       Unternehmen lastet. Auf der anderen Seite macht der Konzern nun selbst
       Druck auf die politisch Verantwortlichen.
       
       Der Atomausstieg ist beschlossene Sache, besiegelt von einer schwarz-gelben
       Bundesregierung und getragen von einem breiten gesellschaftlichen Willen.
       Dem kann sich ein Konzern wie Vattenfall, der auf das Wohlwollen seiner
       Kundschaft angewiesen ist, nicht entziehen. Das AKW Brunsbüttel hätte nach
       dem ursprünglichen Atomkonsens 2013 abgeschaltet werden sollen, es macht
       technisch Schwierigkeiten – es gar nicht erst wieder ans Netz zu bringen,
       ist schmerzlich, aber verschmerzbar.
       
       Anders sieht das mit dem AKW Krümmel aus, mit dem noch wesentlich mehr Geld
       verdient werden könnte. Auch stehen hier die Chancen, sich vor Gericht
       durchzusetzen, besser als im Falle Brunsbüttels. Die Chance, bei Krümmel
       zum Erfolg zu kommen, hat Vattenfall vorerst gewahrt.
       
       Stille Genugtuung dürfte die Konzern-Manager darüber erfüllen, dass sie mit
       dem Verweis auf ein notwendiges Endlager die Politik piesacken, die sie oft
       selbst gepiesackt hat. „Setzt das mal“, so lautet die Botschaft, „schön
       durch.“
       
       1 Nov 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gernot Knödler
       
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