# taz.de -- Insolvenz dapd: Jeder Dritte muss gehen
       
       > Bei der insolventen Nachrichtenagentur beginnt die Sanierung. 100 der 299
       > Agenturmitarbeiter müssen gehen. Ende November läuft das Insolvenzgeld
       > aus.
       
 (IMG) Bild: „Mit vereinten Kräften aus der Krise“, davon ist der Geschäftsführer überzeugt.
       
       Schriftliches gibt es bei dapd kaum noch für die Mitarbeiter. Wohlwissend,
       dass eh alles durchsickert, behielt Geschäftsführer Wolf von der Fecht die
       Entwicklungen lieber für sich – bis Montag. Da bekamen die Angestellten der
       insolventen Nachrichtenagentur den aktuellen Stand der Sanierung schwarz
       auf weiß, versehen mit dem Hinweis, dass eine Pressemitteilung an alle
       rausgehe. Weitersagen also sinnlos.
       
       Dapd wird sich von 100 der 299 Agenturmitarbeiter trennen müssen, „um mit
       Wirkung zum 1. Dezember profitabel zu arbeiten“, heißt es in der
       Mitteilung. An der schwarzen Null hängt die Existenz: Ende November läuft
       für die dapd-Mitarbeiter das Insolvenzgeld aus.
       
       Macht die Agentur danach weiterhin Verlust, müsste sie abgewickelt werden.
       Wer zum Erreichen dieses Ziels entlassen wird, sei noch unklar, schreibt
       von der Fecht in dem internen Brief. Nur so viel: „Ein signifikanter Teil
       der Einsparungen wird dabei auf eine Verschlankung der Führungsebenen
       entfallen.“
       
       Am Freitag hatte sich der im Zuge der Insolvenz eingesetzte Geschäftsführer
       mit dem Gläubigerausschuss auf die Eckpunkte eines
       Restrukturierungskonzeptes geeinigt. Details nennt er weder nach außen noch
       nach innen. Stattdessen Durchhalteparolen: „Ich bin überzeugt, dass wir das
       Nachrichtenagentur-Geschäft mit vereinten Kräften aus der Krise führen
       können.“
       
       Ob zu diesen Kräften der Sportdienst gehören wird, ist laut Spiegel
       unwahrscheinlich. Die dapd Sport GmbH solle weitgehend geschlossen werden,
       schreibt das Magazin unter Berufung auf Gläubigerkreise. Dadurch ließen
       sich 2,5 Millionen Euro sparen. In der Sportredaktion, in der gut 30
       Journalisten arbeiten, ist man auf alles gefasst, auch wenn von der Fecht
       beschwichtigt, dass „sämtliche Dienste“ fortgeführt würden.
       
       12 Nov 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jürn Kruse
       
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