# taz.de -- Neue Anklage wegen Kontenliste: Staatsanwalt will eine Verurteilung
       
       > Der griechische Journalist Kostas Vaxevanis muss erneut vor Gericht: Er
       > hat eine Kontenliste mit mutmaßlichen Steuerflüchtlingen veröffentlicht.
       
 (IMG) Bild: Dem Chefredakteur von „Hot Doc“, Costas Vaxevanis, drohen zwei Jahre Haft.
       
       ATHEN rtr | Ein griechischer Journalist muss sich wegen der
       Veröffentlichung einer Liste mit mehr als 2.000 mutmaßlichen
       Steuerhinterziehern erneut vor Gericht verantworten. Wie ein
       Gerichtssprecher am Freitag mitteilte, weist der Freispruch vom 1. November
       nach Ansicht der Strafverfolger rechtliche Fehler auf. Die Athener
       Staatsanwaltschaft hatte gegen die Entscheidung zugunsten von Kostas
       Vaxevanis Berufung eingelegt.
       
       Bei einer Verurteilung drohen dem Chefredakteur des Nachrichtenmagazines
       Hot Doc zwei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Ihm wird vorgeworfen, gegen
       Datenschutzgesetze verstoßen zu haben.
       
       Die Liste mit 2.059 Griechen wurde im Jahr 2010 von Frankreich an
       Griechenland übergeben, um nach Hinweisen auf Steuerflucht zu suchen. Bei
       den Personen auf der Liste handelt sich es um Kunden der Bank HSBC in der
       Schweiz. Die Verfolgung des Journalisten hat nicht nur in Griechenland für
       Empörung gesorgt.
       
       Während Vaxevanis Ende Oktober kurz nach der Veröffentlichung festgenommen
       wurde, verlaufen Ermittlungen gegen mutmaßliche Steuerhinterzieher eher
       schleppend. Vaxevanis hat die Vorwürfe als politisch motiviert bezeichnet.
       Mit der Veröffentlichung der Liste habe er im öffentlichen Interesse
       gehandelt.
       
       Viele Griechen sind verbittert, weil wegen der Schuldenkrise Löhne und
       Renten gekürzt werden. Viele sind der Ansicht, dass Wohlhabende größere
       Lasten tragen sollten.
       
       16 Nov 2012
       
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