# taz.de -- Verkehrskatastrophe in Ägypten: Über 40 tote Kinder bei Busunglück
       
       > Beim Zusammenstoß eines Schulbusses mit einem Zug sind in Ägypten am
       > Samstag über 50 Menschen ums Leben gekommen. Der Transportminister
       > reichte seinen Rücktritt ein.
       
 (IMG) Bild: Am Ort des Unglücks: Dieser Zug kollidierte am Samstag mit einem Schulbus.
       
       ISTANBUL/KAIRO dpa | Beim Zusammenstoß eines Schulbusses mit einem Zug sind
       in Ägypten mindestens 50 Menschen getötet worden, darunter mehr als 40
       Kinder. Weitere 18 Menschen wurden verletzt. Das Unglück ereignete sich am
       Samstagmorgen in der südlichen Provinz Assiut. Rund 60 Kinder saßen den
       Behörden zufolge im Bus, als dieser vom Zug an einem Bahnübergang der Stadt
       Manfalut, rund 350 Kilometer von Kairo entfernt, erfasst wurde. Die meisten
       Kinder waren vier bis sechs Jahre alt.
       
       Das Staatsfernsehen berichtete unter Berufung auf das Transportministerium,
       dass der Busfahrer wohl versucht habe, die Gleise noch in letzter Sekunde
       zu überqueren. Er und zwei Busbegleiter wurden bei dem Unfall ebenfalls
       getötet, hieß es.
       
       Als Reaktion auf den Unfall reichte der Transportminister Mohammed Raschad
       al-Matini seinen Rücktritt ein. Präsident Mohammed Mursi ließ über seinen
       Sprecher erklären, dass eine Untersuchung eingeleitet worden sei, um die
       Verantwortlichen für das „tragische Unglück“ zu finden. Ministerpräsident
       Hischam Kandil wollte laut Staatsfernsehen noch am Nachmittag die
       Unfallstelle besuchen.
       
       Ungesicherte und völlig veraltete Bahnanlagen führen in Ägypten immer
       wieder zu schweren Unfällen. Die Signalvorrichtungen sind zum Teil noch
       handbetrieben, Schranken an den Übergängen gibt es kaum. Meist sind
       Nachlässigkeit und menschliches Versagen die Unfallursachen. Das gilt auch
       für Busunglücke, die sich oftmals auch wegen waghalsiger Manöver der Fahrer
       ereignen.
       
       Das schlimmste Unglück in Ägyptens Bahngeschichte ereignete sich im Jahr
       2002. Damals verbrannten in einem völlig überfüllten „Arme-Leute-Zug“
       südlich von Kairo 361 Menschen in den Waggons, weil die Fenster vergittert
       waren. Jährlich kommen nach ägyptischen Medienberichten rund 7.000 Menschen
       bei Verkehrsunfällen ums Leben – Tendenz steigend.
       
       17 Nov 2012
       
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