# taz.de -- Kommentar UMP in Frankreich: Die Linke lacht
       
       > Die konservative französische UMP leistet sich einen lächerlichen
       > Hahnenkampf. Die Partei driftet ideologisch ab.
       
       Konnte die konservative UMP nach der Schlappe bei den französischen
       Präsidentschafts- und Parlamentswahlen noch weiter sinken? Aber ja doch!
       Mit einer dilettantisch organisierten [1][Wahl des Parteivorsitzenden]
       haben Frankreichs Konservative dem Fiasko der Niederlage von Nicolas
       Sarkozy jetzt die groteske Wahlfarce des Duells Fillon-Copé angefügt. Statt
       eines neuen Parteichefs hat die UMP vorerst gleich zwei, die sich beide um
       den Sieg und den Posten streiten. Das gebotene Politikspektakel ist
       lächerlich.
       
       Schon seit Wochen haben sich die beiden, die je für sich allein das Erbe
       des Gaullismus und die Nachfolge von Sarkozy beanspruchen, sich in ihren
       parteiinternen Kampagnen gegenseitig Schläge unter die Gürtellinie
       zugefügt.
       
       Diese in dieser Form erstmals organisierte Wahl des Chefs durch offiziell
       fast 300.000 Parteimitglieder sollte beweisen, wie demokratisch diese
       Rechtspartei funktioniere. Nun hat sie enthüllt: Es geht nicht bloß um die
       Rivalität hasserfüllter Clans und skrupellose Machtansprüche der jeweiligen
       Streithähne. Es ist viel schlimmer: Die Partei driftet ideologisch ab.
       
       Copé hat in aggressiven Reden gegen den Islam und zum angeblichen
       „Rassismus gegen Weiße“ mehrfach mutwillig die Grenzen zum Rechtspopulismus
       überschritten. Fillon profilierte sich nicht minder reaktionär mit
       Äußerungen zur Homo-Ehe oder zum lokalen Ausländerstimmrecht. Jetzt erntet
       die UMP, was sie für ihr politisches Eigentor verdient: schallendes
       Gelächter der schadenfreudigen Gegner.
       
       19 Nov 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Chef-Wahl-bei-Frankreichs-Konservativen/!105782/
       
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 (DIR) Rudolf Balmer
       
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