# taz.de -- Ökobauern gegen Rechtsextremismus: Bio darf nicht braun sein
       
       > Im Ökoanbauverband Bioland sollen Rechtsextreme keine Wurzeln schlagen.
       > Nach einer Satzungsänderung können sie nun ausgeschlossen werden.
       
 (IMG) Bild: Neue Satzung: Bioland will rechtsextreme Mitglieder aussortieren.
       
       MAINZ/FULDA dpa/taz | Der Ökoanbauverband Bioland hat den Kampf gegen
       Rechtsextremismus in seiner Satzung verankert. „Bioland ist kein neutraler
       Erzeugerverband, sondern eine Wertegemeinschaft. Rechtsextremes Gedankengut
       hat keine Chance“, sagte Bioland-Präsident Jan Plagge laut einer Mitteilung
       in Mainz vom Mittwoch.
       
       Mit der Satzungsänderung präzisiert der Verband die Möglichkeiten, ein
       Mitglied auszuschließen oder Bauern entsprechender Gesinnung nicht
       aufzunehmen. Nach Erkenntnissen der Heinrich-Böll-Stiftung kaufen
       Rechtsextremisten vor allem in Mecklenburg-Vorpommern Land und
       Bauernhäuser, um dort Bio-Landwirtschaft zu betreiben.
       
       Rechtextremisten nutzen das vermeintlich dem grünen Spektrum zuzuordnende
       Thema Ökologie für ihr Weltbild und stellen unsere Zivilgesellschaft vor
       große Herausforderungen, heißt es in einer Anfang des Jahres
       veröffentlichen [1][Studie], über die [2][die taz berichtete].
       
       In der Studie findet sich auch ein Bericht über knapp 60 völkische Siedler
       in der mecklenburgischen Schweiz, die als Bio-Bauern in der Tradition
       rechter Siedlerbewegungen wie den 1924 gegründeten Artamanen auftreten.
       Diese verfolgten damals die Ziele, polnische Landarbeiter zu verdrängen und
       den eigenen Körper und Geist bei der Landarbeit zu trainieren.
       
       In den letzten Monaten häuften sich Medienberichte über braune Tendenzen in
       der Bio-Landwirtschaft. Das weiß auch Bioland. Häufig werde das ökologische
       Prinzip der standortgebundenen Betriebsorganisation in die Nähe der
       rechtsgerichteten Blut-und-Boden-Ideologie gerückt. Gegen diese
       unzutreffende Verbindung verwehre sich Bioland.
       
       28 Nov 2012
       
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