# taz.de -- Papst begnadigt Kammerdiener: Ist ja Weihnachten
       
       > Verziehen hat er ihm schon lange. Jetzt hat Papst Benedikt seinen
       > diebischen ehemaligen Kammerdiener auch begnadigt. Aber wieder mit ihm
       > zusammenarbeiten will er nicht.
       
 (IMG) Bild: Begnadigen ja, aber so nah zusammensitzen werden die beiden wohl nicht mehr: Papst Benedikt XVI. und sein ehemaliger Kammerdiener Paolo Gabriele.
       
       ROM dpa | Papst Benedikt XVI. hat seinen wegen Diebstahls vertraulicher
       Dokumente verurteilten früheren Kammerdiener begnadigt. Paolo Gabriele war
       am 6. Oktober zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden und musste die
       Strafe vor zwei Monaten antreten. Die Begnadigung war in Rom seit längerem
       erwartet worden. Vatikansprecher Federico Lombardi sprach am Samstag von
       einer „guten Nachricht am Ende einer traurigen Angelegenheit“.
       
       Der Papst habe am Morgen Gabriele in der Haftanstalt besucht und etwa eine
       Viertelstunde mit ihm gesprochen, sagte Lombardi. Benedikt habe seinem
       einstigen engen Mitarbeiter mitgeteilt, dass er ihm verzeihe und ihn
       begnadigen werde. Noch am späten Vormittag sei der frühere Kammerdiener auf
       freien Fuß gesetzt worden.
       
       Der Vatikansprecher betonte, dass Gabriele nicht mehr für den Heiligen
       Stuhl arbeiten dürfe. Außerdem könne er nicht mehr im Vatikanstaat wohnen.
       
       Die Enthüllungsaffäre „Vatileaks“ hatte international Aufsehen erregt.
       Gabriele hatte in seinem Schlusswort ausgesagt, er habe aus Liebe zu seiner
       Kirche und zum Papst gehandelt. Der 46-Jährige hatte gestanden,
       vertrauliche Papiere weitergegeben zu haben. Er habe keine Mittäter gehabt
       und kein Geld bekommen - Missstände hätten ihn getrieben; er habe seiner
       Kirche helfen wollen.
       
       Der ebenfalls in der „Vatileaks“-Affäre zu einer zweimonatigen
       Bewährungsstrafe verurteilte Computertechniker Claudio Sciarpelletti
       arbeite bereits seit einigen Wochen wieder, berichtete die
       Nachrichtenagentur Ansa.
       
       22 Dec 2012
       
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