# taz.de -- Kommentar Fehmarnbelt: Keine Balance am Belt
       
       > Mit staatlicher Rückendeckung ein Unternehmen mit mehr als 1.000
       > Beschäftigten zu gefährden, ist ein Attentat auf die regionale Sozial-
       > und Wirtschaftspolitik.
       
 (IMG) Bild: Soll 2020 Realität sein: das deutsche Ende des geplanten Tunnels unter der Ostsee.
       
       Das ist nicht so recht überzeugend. Beim Runden Tisch zum
       Fehmarnbelt-Projekt darf die Gesellschaft mitreden, die den Tunnel bauen
       will, aber nicht die Reederei, deren Existenz dadurch bedroht wird. Das
       Argument, Mitgliedschaften von Einzelfirmen seien nicht vorgesehen,
       überzeugt nicht. Scandlines ist kein x-beliebiges Unternehmen, sondern
       Betreiber der Fähren auf der Vogelfluglinie. Die Ankündigung lautete, im
       Dialogforum Betroffene zu Beteiligten zu machen. Dann müssen Betroffene
       aber auch teilhaben dürfen.
       
       Davon abgesehen ist selbstredend auch die Sichtweise von Scandlines ebenso
       interessengesteuert wie die von Femern A/S. Der Hinweis auf die fehlende
       wirtschaftliche Balance am Belt indes ist stimmig.
       
       Die Rechtfertigung für Staatsgarantien und eventuelle EU-Zuschüsse zu dem
       geplanten Verdrängungswettbewerb ist dünn. Wenn ein privater Investor
       diesen Kampf aufnehmen wollte, wäre das Marktradikalismus in seiner
       reinsten Form. Mit dänischer und europäischer Rückendeckung aber ein
       Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten zu gefährden, ist ein Attentat
       auf die regionale Sozial-, Wirtschafts- und Verkehrspolitik auf beiden
       Seiten des Fehmarnbelts.
       
       Wenn jetzt noch Zusatzkosten für die Sundquerung hinzukommen, wird die
       volkswirtschaftliche Rechnung noch dürftiger. Dabei war eigentlich bekannt,
       das auch am anderen Ende der Insel Fehmarn Wasser ist.
       
       18 Jan 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven-Michael Veit
       
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 (DIR) Fehmarnbelt
       
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