# taz.de -- Majestätsbeleidigung in Thailand: Verurteilter Aktivist
       
       > Insgesamt 11 Jahre muss ein prominenter Aktivist in Thailand ins
       > Gefängnis. Verurteilt wurde er als Herausgeber zweier monarchiekritischer
       > Artikel.
       
 (IMG) Bild: Somyot Prueksakasemsuk, Aktivist und Gewerkschafter erscheint vor Gericht.
       
       BANGKOK taz | Er ist einer der prominentesten Aktivisten und Gewerkschafter
       Thailands: Am Mittwoch wurde Somyot Prueksakasemsuk – auch als Herausgeber
       bekannt – wegen Majestätsbeleidigung zu zehn Jahren Haft verurteilt
       
       In seinem Magazin seien zwei monarchiekritische Artikel erschienen, so das
       Gericht. Diese hatte Somyot zwar nicht selbst verfasst, aber er sei als
       Herausgeber verantwortlich, so die Richter. In einem separaten Fall wurde
       dem 51-Jährigen wegen Verleumdung ein weiteres Jahr Knast aufgebrummt. „Die
       Gerichte scheinen immer mehr die Rolle als oberste Beschützer der Monarchie
       zu übernehmen, was auf Kosten der Meinungsfreiheit geht“, monierte Brad
       Adams, Asiendirektor von Human Rights Watch.
       
       Somyot wurde am 20. September 1961 geboren. Stets setzte er sich für
       Arbeiterrechte und den Aufbau demokratischer Gewerkschaften ein. Zudem war
       er ein ausgewiesener Kritiker des Militärputsches von 2006, durch den der
       damalige Premier Thaksin Shinawatra gestürzt wurde. 2007 wurde Somyot
       Herausgeber des Magazins Voice of Taksin (später Red Power), mit dem er
       Position gegen die Putschisten und für die Demokratie bezog. 2009 und 2010
       nahm er an den von der Armee gewaltsam beendeten Protesten der „Rothemden“
       teil, die gegen die nicht gewählte Regierung von Abhisit Vejjajiva auf die
       Straße gingen.
       
       ## Unterschriften für Gesetzesänderungen
       
       Zunehmend bekam Somyot Probleme, zu publizieren: In einem taz-Interview
       2010 erklärte er: „Die Druckerei wurde geschlossen, wir bringen das Magazin
       anderswo heraus. Es wird in Kambodscha gedruckt, und wir schmuggeln es dann
       über die Grenze.“
       
       Der verheiratete Vater zweier Kindern war Ende April 2011 verhaftet worden.
       Er hatte eine Unterschriftenkampagne gestartet, um Änderungen des
       drakonischen Gesetzes gegen Majestätsbeleidigung zu erreichen. Seitdem war
       er in Untersuchungshaft. Dort versuchte man offensichtlich, Somyot
       politisch abzustrafen.
       
       So war er zu Anhörungen in vier Provinzen wie ein Stück Vieh in Fußketten
       transportiert worden, obwohl alle Zeugen in Bangkok wohnten. Familie und
       Anwalt hatten zwölfmal versucht, ihn auf Kaution freizubekommen. Nun wollen
       sie Berufung einlegen.
       
       23 Jan 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nicola Glass
       
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