# taz.de -- Apple-Aktien verlieren deutlich an Wert: Negatives Wachstum
       
       > Während Apple mit 54,5 Milliarden US-Dollar einen Rekordumsatz meldet,
       > sackt die Aktie um 10 Prozent ab. Die Anleger fürchten um die Dominanz im
       > Mobilgeschäft.
       
 (IMG) Bild: Same old, same old: Apple kann seine bekannten Wachstumsraten nicht mehr ohne völlig neue Produkte halten, sagen die Analysten.
       
       CUPERTINO dapd | Apple droht zum Opfer seiner eigenen Erfolge zu werden –
       zumindest in den Augen der Anleger. Obwohl der Computerkonzern aus dem
       kalifornischen Cupertino nach US-Börsenschluss am Mittwochabend für das
       abgelaufene Quartal einen [1][Rekordumsatz] von 54,5 Milliarden US-Dollar
       (40,9 Milliarden Euro) meldete, reagierten Anleger geradezu geschockt – vor
       allem weil das Wachstum langsamer ausfällt als gewünscht. Im späten Handel
       sackte die Aktie um fast zehn Prozent ab und fiel unter die Marke von 500
       US-Dollar.
       
       Was die Anleger offenbar umtreibt, ist die Furcht, Apple könnte seine
       Dominanz auf dem Markt für Mobilgeräte einbüßen – und wieder zum ganz
       normalen Unternehmen werden. „Es war eine vorrangige Sorge, dass Apple sein
       Wachstum nicht halten kann, indem sie einfach immer neue Versionen alter
       Geräte auf den Markt bringen“, [2][sagte] der Chef des Anlageberaters Sica
       Wealth Management, Jeff Sica. „Mit ihren Zahlen haben sie das jetzt
       bewiesen.“
       
       Dabei waren Apples Geräte keineswegs Ladenhüter: So markierten die
       iPhone-Verkäufe im Weihnachtsquartal – dem ersten im Apple-Geschäftsjahr –
       mit 47,8 Millionen Stück eine Rekordmarke. Das bedeutet, dass in jeder
       Sekunde des 91 Tage langen Quartals weltweit im Schnitt sechs der
       Oberklassehandys verkauft wurden. Hinzu kamen 22,9 Millionen
       Tablet-Computer der iPad-Serie – ebenfalls ein Bestwert.
       
       Neben dem 18-Prozent-Plus beim Umsatz kam der Apfel-Konzern unter dem
       Strich auf einen Nettogewinn von 13,1 Milliarden Dollar und lag damit auch
       hier leicht über dem Wert des Vorjahreszeitraums. „Apple ist ungemein
       gewachsen, und diese Wachstumsraten können von keinem Unternehmen dauerhaft
       gehalten werden“, sagte [3][Sarah Rotman Epps] von Forrester Research.
       
       ## Sieben Prozent Wachstum
       
       Für das laufende Vierteljahr rechnet Apple nun mit Umsätzen zwischen 41 und
       43 Milliarden Dollar, was auf Jahressicht einem Wachstum von etwa sieben
       Prozent entsprechen würde. Was die an zweistellige Zuwächse gewohnten
       Beobachter daran erschreckte, waren nicht die Zahlen an sich, sondern
       Aussagen von Finanzchef Peter Oppenheimer.
       
       Traditionell ist der Konzern für extrem zurückhaltende Vorhersagen bekannt,
       die er anschließend spielend übertrifft. Oppenheimer kündigte hier aber
       einen Wechsel an und sagte, dass Apple nun realistischere Prognosen mache.
       In ersten Reaktionen sagten Analysten, die Aussagen deuteten an, dass Apple
       seine bekannten Wachstumsraten nicht mehr ohne völlig neue Produkte halten
       könne.
       
       Die letzte komplette Neuentwicklung, das iPad, wurde 2010 vorgestellt –
       noch unter der Federführung des inzwischen gestorbenen Firmengründers und
       Patriarchen Steve Jobs. Sein Nachfolger Tim Cook versuchte, die Beobachter
       nun damit zu beruhigen, dass das Unternehmen an „einigen unglaublichen
       Sachen“ arbeite. Details nannte er aber wie immer nicht. Die gesamte
       Elektronikbranche sucht derzeit händeringend nach neuen Bestsellern,
       überzieht und blockiert sich zugleich aber immer wieder mit
       milliardenschweren [4][Patentklagen] in aller Welt.
       
       24 Jan 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.apple.com/pr/library/2013/01/23Apple-Reports-Record-Results.html
 (DIR) [2] http://www.sicawealthmgt.com/blog/
 (DIR) [3] http://www.forrester.com/Sarah-Rotman-Epps
 (DIR) [4] /!108352/
       
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