# taz.de -- Treffen der EU-Finanzminister: Top-Thema Wechselkurse
       
       > Die Finanzminister der wichtigsten Industriestaaten wollen einen
       > weltweiten Abwertungswettlauf verhindern. Wie, darüber können sie sich
       > nicht einigen.
       
 (IMG) Bild: Währungskommissar Olli Rehn hat momentan alle Hände voll zu tun
       
       BRÜSSEL taz | Die Finanzminister der EU-Länder wollen einen
       Abwertungswettlauf zwischen den wichtigsten Währungen verhindern. Ernsthaft
       beschäftigen mit der Wechselkurspolitik wollen sie sich jedoch erst am
       Freitag im Rahmen des G-20-Treffens in Moskau. Darauf verständigten sie
       sich am Dienstag bei einem Treffen in Brüssel.
       
       Mit dieser Verzögerung wollten die Minister offenbar einen offenen Streit
       zwischen Frankreich und Deutschland verhindern. Der französische
       Staatspräsident François Hollande hatte in der vergangenen Woche in seiner
       Rede vor dem Europäischen Parlament gewarnt, ein zu starker Euro gefährde
       die Wirtschaftsleistung der Eurozone.
       
       Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte heftig
       widersprochen. Nun bemühen sich alle, den Schaden zu begrenzen. Dahinter
       steckt wohl die Angst, dass es die Stabilität der Währung gefährdet, wenn
       die Eurozone nicht geschlossen auftritt.
       
       ## Die Unabhängigkeit der Geldpolitik
       
       In der Zwischenzeit sind auch die Franzosen zurückgerudert. Finanzminister
       Pierre Moscovici erklärte nun, die Unabhängigkeit der Geldpolitik müsse
       respektiert werden. Allerdings sprach er sich noch einmal für eine
       weltweite intensivere Koordinierung der Wechselkurse aus, um Schwankungen
       aus politischen Gründen zu vermeiden.
       
       Die weltweit wichtigsten sieben Industriestaaten – zu denen auch Frankreich
       und Deutschland gehören – veröffentlichten zeitgleich eine gemeinsame
       Erklärung. Sie unterstrichen, dass sie die Geld- und Fiskalpolitik auch
       weiterhin an der Binnenwirtschaft orientieren und sie nicht zur Steuerung
       der Wechselkurse benutzt werden solle. Man wolle sich allerdings weiter eng
       bei Währungsfragen abstimmen.
       
       ## Gezielt politisch manipuliert
       
       EU-Währungskommissar Olli Rehn begrüßte die G-7-Erklärung. Sie entspreche
       der Auffassung der EU-Kommission: „Zu große Schwankungen können negative
       Auswirkungen auf die Wirtschaft und die finanzielle Stabilität haben.“
       Wechselkurse dürften nicht gezielt politisch manipuliert werden.
       
       Davor warnten auch die USA. Ein „Abwertungswettbewerb“ müsse auf jeden Fall
       verhindert werden. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU)
       erwartet, dass die G-20-Staaten die Erklärung der G-7 übernehmen werden.
       
       12 Feb 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ruth Reichstein
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