# taz.de -- Geschlossene Heime: Kontrolle für Haasenburg
       
       > Hamburger Senat will Aufsichtskommission reaktivieren und nach
       > Brandenburg schicken
       
 (IMG) Bild: Eines der drei Haasenburg Heime: Haus Müncheberg ist eine ehemalige Schule.
       
       Der SPD-Senat setzt die Aufsichtskommission für geschlossene Heime wieder
       ein. Das kündigte SPD-Sozialsenator Detlef Scheele im Familienausschuss an.
       Links-Fraktion und Grüne hatten dies beantragt, nachdem bekannt wurde, dass
       15 Hamburger Kinder in den Heimen der Brandenburgischen Haasenburg GmbH
       untergebracht sind.
       
       Man habe mit der dortigen Landesregierung und dem Träger gesprochen,
       berichtete Scheele. Beide würden die Kommission akzeptieren. Nur bitte die
       Haasenburg, nicht mit einem „Tross an Medien aufzutauchen“.
       
       Das Kontrollgremium wurde 2003 für das Heim „Feuerbergstraße“ eingerichtet,
       das es seit 2008 nicht mehr gibt. Nur wurde es nie offiziell aufgelöst und
       ist laut Gesetz auch für Kinder außerhalb der Stadt zuständig. Auch mit
       anderen Heimen, etwa in Bayern, will der Senat nun dafür Vereinbarungen
       schließen.
       
       Die Kommission darf die Heime mindestens einmal im Jahr unangemeldet
       besuchen und Beschwerden prüfen. Sie soll Zugang zu allen Dokumenten
       erhalten und alle zwei Jahre dem Parlament Bericht erstatten.
       
       Scheele sagt, man werde die alten Mitglieder fragen, ob sie bereit seien,
       die Aufgabe wieder aufzunehmen. Von der taz gefragt, erklärt der
       Vorsitzende Michael Lindenberg: „Ich sage ja, wenn ich die nötigen
       Informationen bekomme.“ Er habe nach Schließung der Feuerbergstraße nicht
       mehr erfahren, welche Jugendlichen wo geschlossen untergebracht sind. Auch
       das soll laut Senat nun anders werden.
       
       Der Links-Abgeordnete Mehmet Yildiz sprach von einem Erfolg. Man werde die
       Umsetzung der Versprechen aber genau prüfen. Die Kommission müsse nun
       untersuchen, ob die seit 2008 in der Haasenburg untergebrachten Kinder
       Opfer „körperlicher Bestrafungen, seelischer Verletzungen und anderer
       entwürdigenden Maßnahmen geworden sind“, ergänzt der Parteivorsitzende Bela
       Rogalla.
       
       Auch die Grüne Jugendpolitikerin Christiane Blömeke begrüßte das Einlenken,
       warnte aber zugleich davor, in der Kommission eine Beruhigungspille zu
       sehen. Es sei schon so viel über das Heim ans Tageslicht gekommen, dass
       dort „eigentlich kein Einziger mehr untergebracht werden darf“.
       
       Das sieht das für die Unterbringung zuständige Familieninterventionsteam
       (Fit) wohl anders. Nachdem im Januar zwei Jugendliche zurückkamen, schickte
       es unverzüglich einen neuen dorthin. KAJ
       
       22 Feb 2013
       
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