# taz.de -- Kommentar Nacktscanner: Umstrittene Technik
       
       > Der Aufschrei bei Datenschützern ist nicht so gewaltig wie beim
       > Probebetrieb, weil die Nutzung freiwillig ist. Dabei ist der
       > flächendeckende Einsatz absehbar.
       
 (IMG) Bild: Aus Menschen werden Piktogramme: neue Körperscanner am Hamburger Flughafen.
       
       Wenn eine neue Technologie entwickelt worden ist – zu welchem schlimmen
       Zweck auch immer – wollen die Sicherheitsstrategen in den Polizeibehörden
       sich diese oft zunutze machen – obwohl bewährte Alternativen wie
       beispielsweise Metalldetektoren doch ausreichend sind.
       
       Daran hat sich auch bei den Nacktscannern nichts geändert. Obwohl
       CDU-Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble 2008 noch hoch und heilig
       versprochen hat – nachdem die EU grünes Licht für den Einsatz an
       europäischen Flughäfen gegeben hatte –, dass Deutschland diesen „Unsinn“
       nicht mitmachen werde. Schon zwei Jahre später war sein Nachfolger Thomas
       de Maizière Feuer und Flamme – er hätte diese Geräte des
       US-Rüstungskonzerns am liebsten noch während seiner Amtszeit flächendeckend
       an allen Flughäfen gesehen. Aber dann ist ja der Probebetrieb in Hamburg so
       kläglich verlaufen.
       
       Dass nun der Aufschrei bei den Datenschützern eher verhalten ist und nicht
       so gewaltig wie beim Probebetrieb ausfällt, liegt an der Taktik der
       Bundespolizei, den Einsatz nach dem Prinzip der Freiwilligkeit zu starten.
       Dabei muss doch allen Flugreisenden bewusst sein, auch denjenigen, die bei
       der Vorstellung, durchleuchtet zu werden, vor Scham erröten, dass diese
       Technologie bald umfangreich an Flughäfen eingesetzt wird – es sei denn,
       sie versagt abermals und es bilden sich wieder lange Schlangen in den
       Terminals.
       
       22 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kai von Appen
       
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