# taz.de -- Uni-Lehrstühle mit kirchlichem Segen: Nur Bayern wird etwas säkularer
       
       > Die katholischen Bischöfe in Bayern wollen sich nicht mehr in die Unis
       > einmischen. In Freiburg und Mainz jedoch wollen sie weiter bei
       > Professuren mitreden.
       
 (IMG) Bild: Viele StudentInnen wissen gar nicht, dass ihre Professoren kirchlichen Segen brauchen.
       
       BERLIN taz | Es war eine Ankündigung, die aufhorchen ließ: Die katholischen
       Bischöfe in Bayern wollen künftig auf ihre Mitsprache bei
       nichttheologischen Lehrstühlen an den Universitäten des Landes verzichten.
       21 sogenannter Konkordatslehrstühle gibt es dort. 
       
       Doch über Bayern hinaus ändert sich nichts. Für die wenigen
       nichttheologischen Konkordatslehrstühle außerhalb des Freistaates hält die
       katholische Kirche an ihrer Veto-Option bei Lehrstuhlbesetzungen fest.
       
       Das katholische Büro in Rheinland-Pfalz, die Verbindungsstelle zwischen
       Bischöfen und Politik, sagte der taz, dass für die beiden Lehrstühle an der
       Uni Mainz keine Änderungen geplant sind. An der Hochschule gibt es einen
       Geschichts- und einen Philosophielehrstuhl, die nur mit kirchengenehmen
       Kandidaten besetzt werden dürfen. In Mainz gehen die beiden Professuren auf
       eine Vereinbarung zwischen Oberregierungspräsidium und dem Bischof von 1946
       zurück.
       
       Begründet wird die Mitsprache damit, dass auch für angehende Priester
       Veranstaltungen an diesen Lehrstühlen vorgesehen sind. Die beiden
       Lehrstühle seien „mit Persönlichkeiten zu besetzen, die nach dem Urteil des
       Bischofs für eine einwandfreie Ausbildung der Theologie-Studierenden
       geeignet sind“, heißt es in der Übereinkunft.
       
       Dieselbe Konstellation findet sich in Freiburg, auch dort unterliegen ein
       Philosophie- und ein Geschichtslehrstuhl dem Vorbehalt der Kirche. „Die
       Lehrstühle sind eng mit der Theologenausbildung verknüpft“, erklärt ein
       Sprecher des Freiburger Bischofs Robert Zollitsch. „Es gibt daher keine
       Überlegungen wie in Bayern.“ Die Lehrstühle seien bisher stets „in großem
       Einvernehmen“ besetzt worden, sagt ein Uni-Sprecher. Neben Theologen
       studieren in Freiburg und Mainz aber auch Geschichts- und Lehramtsstudenten
       bei den Konkordatslehrstuhl-Inhabern. Vielen dieser Studierenden dürfte
       nicht bewusst sein, dass ihre Professoren für ihre Stelle einen kirchlichen
       Segen brauchten.
       
       In Bayern wartet das FDP-geführte Wissenschaftsministerium nun darauf, dass
       die Bischöfe ihren Verzicht verbindlich erklären. Bis wann das passiert,
       ist unklar.
       
       25 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Kramer
       
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