# taz.de -- Playoffs Deutsche Eishockey Liga: Der Zehnte stürzt den Ersten
       
       > Sensation komplett: Im sechsten Viertelfinal-Spiel gelang Wolfsburg in
       > der DEL der vierte Sieg gegen Spitzenreiter Mannheim. Auch Berlin und
       > Krefeld stehen im Halbfinale.
       
 (IMG) Bild: Sturm aufs Adlertor – am Ende erfolgreich für Wolfsburg (orange Trikots).
       
       BERLIN dpa | Nach einem denkwürdigen Abend durften sich die Grizzly Adams
       Wolfsburg zurecht feiern lassen. All zu lange wollte Trainer Pavel Gross
       aber nicht im Siegestaumel schwelgen, nachdem seine Mannschaft den
       haushohen Favoriten und Hauptrundenersten Adler Mannheim im
       Playoff-Viertelfinale ausgeschaltet hatte. „Wie ich mich kenne, werde ich
       mich gleich auf Köln vorbereiten“, sagte Gross. Am Mittwoch trifft das
       Überraschungsteam auf die Haie.
       
       Mit dem Weiterkommen gegen die Adler gelang den Grizzlies bereits etwas,
       das vorher noch keine Mannschaft in der Deutschen Eishockey-Liga geschafft
       hatte: Als Zehnter der Hauptrunde den Spitzenreiter zu schlagen. Sechs
       Spiele waren dazu in der Runde der besten Acht insgesamt nötig, die
       Entscheidung fiel durch das 4:3 (1:2, 2:0, 1:1) am Samstag. Es war der
       notwendige vierte Erfolg in der Serie „Best of Seven“.
       
       „Es ist toll, dass es überhaupt möglich ist, dass der Zehnte den Ersten
       schlägt“, sagte der Wolfsburger Torschütze Vincenz Mayer. Alle seien
       überglücklich, meinte er. Man sah es ihnen auch an. Genauso wie den
       Mannheimern die Gefühlslage über das jähe Aus gegen den Außenseiter in die
       Gesichter geschrieben war. „Wir sind auf einen ungewöhnlich starken Gegner
       getroffen und alle sehr enttäuscht“, meinte Christoph Ullmann.
       
       Titelverteidiger Eisbären Berlin machte es besser als der Finalgegner der
       vergangenen Saison. Die Hauptstädter kommen nach einer schwachen Hauptrunde
       langsam auf Touren. Nach dem entscheidenden 3:2-Sieg am Karsamstag bei den
       Hamburg Freezers haben sich die Berliner zum 12. Mal in 19 DEL-Spielzeiten
       für das Halbfinale qualifiziert und ihre besonderen Playoff-Qualitäten
       unterstrichen.
       
       Erst dreimal war die Vorschlussrunde auch Endstation für die Eisbären –
       zuletzt 2003. Gegner damals: die Krefeld Pinguine, die nun den Berlinern
       erneut in der Runde der besten Vier gegenüberstehen und so etwas wie der
       Angstgegner sind. Die Rheinländer dominierten ihrerseits beim ERC
       Ingolstadt und sorgten mit einem 7:2 (1:1, 5:1, 1:0)-Erfolg fürs
       Weiterkommen.
       
       ## Eisbären mit Respekt
       
       „Krefeld ist läuferisch stark und technisch sehr versiert. Wir müssen uns
       auf den Gegner noch besser vorbereiten, als wir es auf Hamburg getan
       haben“, sagte Eisbären-Verteidiger Constantin Braun voller Respekt vor den
       Pinguinen, die als Dritter die Punktrunde einen Platz besser als die
       Berliner abschlossen.
       
       Da die Eisbären aus diesem Grund kein Heimrecht genießen, müssen sie
       wenigstens einmal in Krefeld gewinnen. „Wir müssen versuchen, gleich das
       erste Auswärtsspiel zu stehlen“, lautete der Plan von Eisbären-Trainer Don
       Jackson. Wie schon gegen Hamburg geht der Coach von einer Playoff-Serie auf
       Augenhöhe aus. „Krefeld hat uns zwar dreimal geschlagen, aber es waren
       immer enge und ausgeglichene Spiele“, meinte Jackson. Alle Niederlagen
       kassierten die Eisbären erst in der Verlängerung beziehungsweise im
       Penaltyschießen.
       
       31 Mar 2013
       
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