# taz.de -- Botschaften in Pjöngjang: Nordkorea empfiehlt Räumung
       
       > Deutschland, Russland und Großritannien wird von Nordkorea nahegelegt,
       > ihre diplomatischen Vertretungen in Pjöngjang zu räumen. Die Reaktionen
       > sind verhalten.
       
 (IMG) Bild: In Pjöngjang demonstriert Nordkorea seine Individualität.
       
       BERLIN/MOSKAU/LONDON dpa/afp | Nordkorea hat der Bundesregierung nach
       empfohlen, die deutsche Botschaft in Pjöngjang zu räumen. Auch andere
       Staaten bekamen entsprechende Schreiben. Offiziell hieß es vom Auswärtigen
       Amt am Freitag nur: „Die Sicherheit und Arbeitsmöglichkeit unserer
       Botschaft in Pjöngjang wird angesichts der Eskalation laufend überprüft.“
       
       Großbritannien wurde ebenfalls gewarnt. Man habe eine Mitteilung erhalten,
       in der stehe, dass Nordkorea „im Falle eines Konflikts nach dem 10. April“
       nicht in der Lage sei, Botschaften und internationale Organisationen zu
       schützen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in London am Freitag.
       
       Eine Aufforderung zur Evakuierung der Vertretung habe es aber nicht
       gegeben. Es gebe auch keine Pläne, die Botschaft zu räumen, hieß es weiter.
       Vielmehr müsse Nordkorea mit der internationalen Gemeinschaft
       zusammenarbeiten und sich verantwortungsvoll verhalten, sagte der Sprecher.
       Die Warnung bezeichnete er als „Teil der derzeitigen Rhetorik Nordkoreas“.
       
       Moskaus Vertretung in Pjöngjang hat auch eine Aufforderung erhalten, teilte
       der russische Presseattaché Denis Samssonow am Freitag der Agentur Interfax
       mit. Wegen der sich verschärfenden Lage auf der koreanischen Halbinsel
       werde den Russen der Abzug ihrer Diplomaten und Mitarbeiter empfohlen.
       Russlands Außenminister Sergej Lawrow zeigte sich besorgt von der Lage.
       „Wir klären gerade die Einzelheiten, dann treffen wir eine Entscheidung“,
       sagte Lawrow.
       
       Russland, das eine gemeinsame Grenze mit Nordkorea hat, stehe im engen
       Kontakt mit seinen internationalen Partnern, sagte Lawrow. Ein namentlich
       nicht genannter Mitarbeiter des russischen Außenministeriums schloss eine
       Evakuierung der Botschaft in Pjöngjang nicht aus. „Vorrang hat die
       Sicherheit unserer Bürger“, betonte der Diplomat. Er warnte vor
       „unüberlegten Schritten“ im Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm.
       „Das Überschreiten der roten Linie kann verhängnisvoll sein“, sagte er.
       Keine Seite dürfe die Kriegsgefahr auf der Halbinsel weiter schüren.
       
       5 Apr 2013
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Nordkorea
 (DIR) Botschaften
 (DIR) Großbritannien
 (DIR) Russland
 (DIR) Kaesong
 (DIR) Atomtest
 (DIR) Kim Jong Un
 (DIR) Nordkorea
 (DIR) Kim Jong Un
 (DIR) China
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) 53.000 Menschen sollen Zuhause bleiben: Nordkorea räumt Industriepark
       
       Pjöngjang will seine Arbeiter aus dem mit Südkorea betriebenen
       Industriepark Kaesong abziehen. Ein Zeichen außenwirtschaftlicher
       Umorientierung?
       
 (DIR) Nordkoreanische Drohgebärden: Südkorea rechnet mit Atomtest
       
       Laut der südkoreanischen Regierung mehren sich die Anzeichen, dass
       Nordkorea seinen vierten Atomtest vorbereitet. Die USA reagieren gelassen,
       China mahnt.
       
 (DIR) Nordkoreas Geschrei und China: Das Dilemma mit Baby Kim
       
       Die internationale Staatengemeinschaft hofft, dass China Nordkorea zur
       Vernunft bringt. Doch bislang trotzt Jong-Un allen Appellen und verärgert
       den einzigen Verbündeten.
       
 (DIR) Nordkoreanische Propaganda: Wir Linkskoreaner
       
       Ein Propagandavideo zeigt, wie Nordkorea die westliche Welt sieht. Das
       Ergebnis: Ungefähr so, wie viele Linke in aller Welt auch.
       
 (DIR) Kommentar Nordkorea: Hilflos und zwecklos
       
       Die westlichen Länder reagieren mit Drohungen und Vorbereitungen für eine
       militärische Auseinandersetzung. Als sei die Propaganda aus Pjöngjang ernst
       zu nehmen.
       
 (DIR) Nordkoreas soziale Netzwerke gehackt: Anonymous macht „Tango Down“
       
       Unter dem Usernamen „uriminzokkiri“ kommuniziert die nordkoreanische
       Führung in mehreren sozialen Netzwerken. Anonymous hat diese offenbar
       gehackt.
       
 (DIR) Militärmacht Nordkorea: Bitterarm und hochgerüstet
       
       Das stalinistische Regime verfügt über die zweitgrößte Armee Asiens. Ob
       sich Diktator Kim Jong Un noch auf China verlassen kann, ist hingegen
       fraglich.