# taz.de -- Stasivorwürfe gegen Investor: Neues vom Mauerkampf
       
       > Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ druckt Stasi-Vorwürfe gegen Investor
       > Hinkel, der am Todesstreifen ein Luxushochhaus bauen will. Senat in der
       > Kritik.
       
 (IMG) Bild: Proteste gegen den Bau am Todesstreifen
       
       Der Bauherr des Luxuswohnhauses an der East Side Gallery, Maik Uwe Hinkel,
       soll in den achtziger Jahren als Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit
       Freunde und Kollegen ausgespäht haben. Seit Wochen kursieren bei vielen
       Medien entsprechende Gerüchte und Aktenauszüge, der Spiegel [1][machte sie
       am Sonntag öffentlich]. Demnach bezichtigen eine ehemalige Kollegin in der
       Zwickauer Stadtverwaltung sowie ein alter Studienfreund Hinkel, er habe sie
       als inoffizieller Mitarbeiter (IM) „Jens Peter“ für die Stasi bespitzelt.
       Eine offizielle Entschlüsselung des IM-Namens durch die
       Stasi-Unterlagenbehörde steht derzeit aus. Unbestritten ist Hinkels
       bestehende Mitgliedschaft in der Linkspartei.
       
       Hinkel und dessen cic group Immobilienprojektentwicklungsgesellschaft
       stehen hinter dem umstrittenen Bau von teuren Eigentumswohnungen zwischen
       der Spree und der East Side Gallery in Friedrichshain. Zahlreiche Bürger
       wollen, dass dieser Uferabschnitt unbebaut bleibt – gemäß eines
       Bürgerentscheids von 2008 und weil sonst weitere Durchbrüche in dem
       Mauerdenkmal drohen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD)
       lehnt es jedoch bisher ab, Hinkel und dem Investor eines weiteren
       Bauprojekts auf dem Nachbarareal Tauschgrundstücke zur Verfügung zu
       stellen.
       
       Angesichts der mutmaßlichen früheren Stasi-Tätigkeit erneuerten die Gegner
       der Bebauung ihre Kritik: „Sollte sich dieser Verdacht erhärten, muss die
       Politik im Interesse der Familien der Maueropfer umgehend das Bauprojekt
       stoppen und weiteren Schaden durch unsensiblen Umgang mit der deutschen
       Geschichte abwenden“, sagte Sascha Disselkamp vom [2][Bündnis „East Side
       Gallery retten!“]. Die jahrzehntelange Ausrichtung der Berliner
       Stadtentwicklungspolitik auf „Planung von oben“ sei längst nicht mehr
       hinreichend legitimiert, weil sie der Aufwertung städtischer Räume und der
       Vertreibung aus diesen Vorschub leiste.
       
       7 Apr 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/investor-der-berliner-east-side-gallery-unter-stasi-verdacht-a-892889.html
 (DIR) [2] http://www.change.org/de/Petitionen/nationales-denkmal-east-side-gallery-retten-keine-luxuswohnbebauung-auf-dem-ehemaligen-todesstreifen
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sebastian Puschner
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA