# taz.de -- Kreativexpansion auf dem taz.lab: Wir Profibürger, unser Raumkonzept
       
       > Kaum eine Stadt besitzt so viele Freiflächen wie Berlin. Und nirgends ist
       > das Bürgerinteresse an der eigenbestimmten, nachhaltigen Nutzung der Orte
       > so groß.
       
 (IMG) Bild: Raum für alle? Zwangsräumung in der Lausitzer Straße, Berlin
       
       Horrormieten, Immobilienhaie und Gentrifizierung: Wenn es um Frei- und
       Wohnraum in der deutschen Hauptstadt geht, fallen immer wieder die gleichen
       plakativen Begriffe. Kaum ein Tag vergeht, ohne das diese Schlagworte
       frischsanierten Hauswänden in den betroffenen Bezirken per Edding oder
       Sprühdose eintätowiert werden. So nicht, nicht in unserem Kiez, ist die
       unmissverständliche Botschaft.
       
       Ebenso klar werden medial Fronten geschaffen: Auf der ein Seite lauern
       aalglatte Investoren aus aller Welt – Berlin boomt und ist klamm –, auf der
       anderen befüllen Aktivisten unermüdlich Farbbeutel und starten im Netz eine
       Kampagne nach der anderen. Fernab des emotionalen Diskurses wird aber
       längst gemäßigt der Aufstand geprobt.
       
       Aus Wutbürgern seien „Profibürger“ geworden, die sich zunehmend „für den
       Raum und dessen Nutzungsmöglichkeiten um sie herum interessieren“, sagt
       Andreas Krüger von Belius. Die Berliner Agentur hat sich Stadtraumnutzung
       und Kreativwirtschaftsberatung spezialisiert.
       
       Er war an der zivilgesellschaftlichen „Neuerschaffung“ des lange
       brachliegenden Moritzplatzes in Kreuzberg beteiligt. Das dortige
       Urban-Gardening-Projekt „Prinzessinengarten“ erregte global Aufmerksamkeit
       bei Stadtplanern. Viele kommen nach wie vor, um zu sehen, wie sich mit
       wenig Geld aber hohem Bürgerengagement die urbane Lebensqualität steigern
       lässt.
       
       Andreas Krüger ist Teil einer Bewegung aus der Zivilgesellschaft, die nicht
       protestiert, sondern handelt. Die privaten Kiezplaner und
       „ProfibürgerInnen“ wollen Angebote für eine sozialverträgliche, kreative
       und nachhaltige Urbanisierung von ungenutztem Berliner Brachland schaffen.
       Krüger setzt sich auch für einen „Rat für die Räume“ mit Bürgerbeteiligung
       ein. „Die Menschen in Berlin nehmen längst ihre Chance auf eine
       selbstbestimmte Gestaltung des Stadtbilds wahr, die Politik noch nicht
       genug“, findet er.
       
       Andreas Krüger moderiert auf dem taz.lab gemeinsam mit Doris Akrap das
       Panel „Raum für alle“, Auditorium, Beginn: 19.30 Uhr.
       
       17 Apr 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jan Scheper
 (DIR) Jan Scheper
       
       ## TAGS
       
 (DIR) taz lab 2024
 (DIR) Gentrifizierung
 (DIR) taz lab 2024
 (DIR) taz lab 2024
 (DIR) taz lab 2024
 (DIR) taz lab 2024
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Postkoloniale Perspektive beim taz.lab: Niemals die volle Wahrheit
       
       Das koloniale Deutschland auf Berlins Straßen: Joshua Kwesi Aikins kennt
       die Zeichen genau und macht darauf aufmerksam. Eine Spurensuche.
       
 (DIR) Provinz-Gentrifizierung auf dem taz.lab: Geht aufs Land, darauf kommts an
       
       Die Stadt als Avantgarde? Pah – viel zu teuer. Der Trend ist nicht in
       Berlin zu finden, sondern im Umland der Hauptstadt. Raus aufs Land!
       
 (DIR) Glücksökonomie auf dem taz.lab: Glückswirtschaft ist machbar
       
       Zufriedenheit wird nicht unbedingt durch ökonomisches Wachstum gesteigert.
       Immer mehr Menschen wirtschaften deshalb anders.
       
 (DIR) Postwachstum auf dem taz.lab: Wissen trifft Handeln
       
       Ein verführerisches Panel: Heini Staudinger, Preisträger „Mut zur
       Nachhaltigkeit“, und Niko Paech im taz.lab-Auditorium – weil's einfach gut
       ist.