# taz.de -- Rhetorik auf dem tazlab: Damen und Herren, liebe N-Wörter
       
       > Wie politisch korrekt kann und muss Sprache sein? Eine Diskussion über
       > die wahre, die schöne und die gute Sprache.
       
 (IMG) Bild: Unwort des Jahres 2004: Der Begriff „Humankapital“.
       
       Diese Veranstaltung könnte eine der unterhaltsamsten des taz.lab 2013
       werden: Denn das Trio auf der Bühne eint nicht nur Charme und Intelligenz,
       die drei sind auch das, was man – sofern diese Bezeichnung keine
       diffamierende ist – Rampensäue nennen könnte.
       
       Die bühnenerfahrene Publizistin und Kolumnistin Mely Kiyak verzückt mit
       ihren eigenen Lesungen und der „Hate Poetry Show“ sogar im Osten
       Heerscharen von Zuschauern. Titanic-Chefredakteur Leo Fischer absolviert,
       ob allein oder mit der „Titanic-Taskforce“, so viele Lesungen im Land, dass
       sich Außenstehende fragen, wer eigentlich das Heft produziert. Und die
       Schriftstellerin und Aktivistin Sharon Dodua Otoo ist allein durch ihre
       vier Kinder im Nebenberuf Entertainerin.
       
       Moderiert wird das Ganze von taz-Redakteur Deniz Yücel, der seinerseits
       nicht im Ruf steht, allzu trocken zu schreiben und zu reden. Dabei ist das
       Thema, über das diese Gäste diskutieren werden, ein Ernstes: Es geht um die
       Schönheit von Sprache, die Authentizität von Literatur, die Freiheit der
       Kunst – und um die politische Forderung, auch und gerade in der Sprache
       Diskriminierung zu bekämpfen.
       
       Im Grundsatz dürfte auf diesem Podium Einigkeit herrschen. Hier sitzt
       niemand, der einer willkürlichen Zensur das Wort reden würde. Und hier
       sitzt niemand, der die Debatte um Otfried Preußlers „Die kleine Hexe“ zum
       Anlass nahm, um nach Kolonialherrenart mal wieder ein Wort zu schreiben,
       das viele als rassistisch empfinden.
       
       Doch schon in der Frage, wie man Sprache als politisches Instrument
       benutzt, gehen die Ansichten auseinander: Ist das Wort „Neger“ ein
       Verbrechen, das es derart zu ächten gilt, dass man es weder ausschreiben
       noch aussprechen sollte? Oder kann es einem antirassistischen, weil
       entlarvenden Zweck dienen, dieses Wort zu benutzen? Wie spricht man eine
       Wortschöpfung wie „Frauen, Trans* und Inter* und Migrant_innen“ aus – und
       was soll das überhaupt?
       
       Die Diskussion, wie politisch korrekt Sprache sein kann, findet um 15.30
       Uhr im Café Global statt.
       
       17 Apr 2013
       
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