# taz.de -- Halbfinale DFB-Pokal: Erst nach Berlin, dann nach Europa
       
       > Der Gegner im Finale des DFB-Pokals steht fest. Damit hat sich der
       > überraschend starke VFB Stuttgart auch für die Europa League
       > qualifiziert.
       
 (IMG) Bild: Martin Harnik und Alexandru Maxim jubeln nach dem 2:1-Treffer gegen Freiburg.
       
       STUTTGART dpa | Der VfB Stuttgart hat eine verkorkste Ligasaison mit dem
       sechsten Einzug ins DFB-Pokalfinale gerettet und damit zugleich das Ticket
       nach Europa gelöst. Durch Tore von Arthur Boka (9.) und Martin Harnik (28.)
       gewannen die Schwaben am Mittwoch ein hochklassiges Halbfinal-Derby mit 2:1
       (2:1) gegen den SC Freiburg und fordern nun am 1. Juni im Berliner
       Olympiastadion den FC Bayern München heraus.
       
       Unabhängig vom Ausgang des Endspiels ist der VfB für die Europa League
       qualifiziert, weil die Bayern als Meister schon die Champions
       League-Teilnahme erreicht haben. Vor 59.000 Zuschauertraf der starke Jan
       Rosenthal (14.) für Freiburg. Als Liga-Fünfter hat der Sportclub aber auch
       noch die Chance, sich einen internationalen Startplatz zu sichern.
       
       „Alles in allem war es ein packender Pokalfight. Ich bin froh, dass wir die
       glücklichen Sieger sind. Wir haben vieles richtig gemacht heute“, sagte
       VfB-Coach Bruno Labbadia. „Das bedeutet mir sehr viel. Die Jungs sollen
       heute einen draufmachen, das haben sie sich verdient“, betonte Stuttgarts
       Sportdirektor Fredi Bobic.
       
       Lange Gesichter gab es dagegen beim Sportclub, auch wenn Trainer Christian
       Streich den Sieg des Gegners als verdient anerkannte: „Stuttgart war klar
       besser heute. Wir waren nicht gut genug.“ Für Torschütze Rosenthal habe
       seine Mannschaft „nicht mutig genug gespielt. Jetzt müssen wir es über die
       Liga machen“, forderte er. Und Max Kruse beklagte: „Die letzten fünf, sechs
       Prozent haben heute leider gefehlt.“ Am Wochenende bietet sich den
       Breisgauern bei der Neuauflage um Punkte schon die Chance zur Revanche.
       
       ## Freiburg anfangs überrumpelt
       
       Die Schwaben machten von der ersten Minute an Druck und ließen sich auch
       durch mehrere vergebene Großchancen von Harnik nicht in ihrem Schwung
       bremsen. Freiburg wurde anfangs fast überrumpelt, befreite sich aber dann
       und hielt gut dagegen. In der 3. Minute kam Harnik nach Doppelpass im
       Strafraum zum Abschluss, zielte aber zu hoch. Keine 120 Sekunden später
       lief der Österreicher alleine auf Oliver Baumann zu und schoss den
       Gäste-Keeper überhastet an.
       
       Doch Harnik ließ sich von den vergebenen Großchancen nicht entmutigen und
       leistete mit einem präzisen Zuspiel in den Lauf von Ibrahima Traore die
       Vorarbeit zum 1:0. Traores flache Hereingabe drückte der in die Sturmmitte
       gerückte Boka über die Linie. Der Sportclub wirkte konsterniert – und
       schlug gleich mit dem ersten Angriff zurück. Der nach überstandenen
       Adduktorenproblemen ins Team zurückgekehrte Rosenthal setzte sich im
       Laufduell mit Boka durch und zirkelte den Ball an VfB-Schlussmann Sven
       Ulreich vorbei in die lange Ecke.
       
       Als die Gäste drauf und dran waren, sogar die Spielkontrolle zu übernehmen,
       wurden sie erneut eiskalt erwischt. Bei Gentners hoher Flanke übersprang
       Harnik zwei Freiburger Abwehrspieler und überwand Baumann mit einem
       Kopfball an die Lattenunterkante, der aber deutlich hinter der Torlinie
       aufkam.
       
       Packenden Fußball, aber auch einige harte Aktionen, bot auch die zweite
       Spielhälfte. Freiburgs Pavel Krmas verhinderte in der 53. Minute die
       vorzeitige Entscheidung, als er kurz vor der Torlinie gegen Vedad Ibisevic
       rettete. Aber auch die Gäste aus Freiburg hatten weiterhin ihre Chancen, so
       beim Kopfball von Matthias Ginter (52.) und dem abgefälschten Distanzschuss
       von Kruse, den Ulreich reaktionsschnell über die Latte lenkte (71.). In der
       Schlussphase setzte die Streich-Elf alles auf eine Karte, schaffte aber den
       Ausgleich und damit eine mögliche Verlängerung nicht mehr.
       
       18 Apr 2013
       
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