# taz.de -- 30. Spieltag Fussball-Bundesliga: Meine Güte, Bremen
       
       > Bei einer enttäuschenden Performance verliert Werder zu Hause gegen
       > Wolfsburg. Die Fans quittieren das uninspirierte Spiel mit Pfiffen.
       
 (IMG) Bild: Fassungslos: Bremens Marko Arnautovic.
       
       BREMEN dpa | Manager Klaus Allofs hat mit dem VfL Wolfsburg an alter
       Wirkungsstätte den vorentscheidenden Schritt zum Klassenverbleib gemacht
       und die Krise bei Werder Bremen verschärft.
       
       Die Niedersachsen gewannen am Samstagabend das brisante Nord-Duell der
       Fußball-Bundesliga verdient mit 3:0 (2:0). Tore von Maximilian Arnold (13.
       Minute), Ivica Olic (27.) und dem Ex-Bremer Diego (66./Foulelfmeter)
       besiegelten den ersten Sieg der Niedersachsen nach zuvor vier Unentschieden
       in Serie.
       
       Mit dem siebten Auswärtssieg dieser Saison dürfte Wolfsburg mit nun zehn
       Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang bei noch vier ausstehenden
       Spielen alle Abstiegssorgen los sein. Anders die Bremer, die von ihren Fans
       beim neunten sieglosen Auftritt in Serie gnadenlos ausgepfiffen wurden.
       Wegen der ebenso sieglosen Konkurrenz haben die Hanseaten zwar noch fünf
       Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge, doch der erneut enttäuschende und
       uninspirierte Auftritt lässt nach wie vor Schlimmes befürchten.
       
       Vor der Partie wurde der frühere Clubchef und jetzige Wolfsburger
       Sportdirektor Allofs in Bremen freundlich empfangen. Zudem wurde
       VfL-Abwehrchef Naldo noch einmal offiziell verabschiedet. Ebenso
       freundschaftlich agierten die Werder-Profis.
       
       ## Verkrampft von der ersten Minute an
       
       Anstatt locker und befreit aufzuspielen, nachdem am Freitag die
       Konkurrenten Augsburg (0:1 in Mönchengladbach) und am Nachmittag Düsseldorf
       (1:2 in Hamburg) verloren hatten, begann Werder ohne nominellen Stürmer
       verkrampft. Mittelfeldspieler Marko Arnautovic spielte notgedrungen alleine
       in der Spitze, da Nils Petersen zunächst nur auf der Bank saß. Der Torjäger
       hatte zuletzt wegen einer Magen-Darm-Erkrankung drei Tage lange nicht
       trainieren können.
       
       Die Gäste starteten spritziger und lockerer und gingen durch Youngster
       Arnold nach nicht einmal einer Viertelstunde in Führung. Der 18-Jährige
       schnappte sich im Mittelfeld den Ball, spazierte am unbeteiligt scheinenden
       Kevin de Bruyne vorbei und schloss mit einem satten Schuss aus 20 Metern
       ins untere Eck ab.
       
       Nach seiner Tor-Premiere in der vergangenen Woche gegen Hoffenheim (2:2)
       war es schon Arnolds zweiter Bundesliga-Treffer im erst sechsten Spiel.
       Werder-Coach Thomas Schaaf konnte da nur ungläubig an der Seitenlinie die
       Arme ausbreiten. Nach einer halben Stunde hatte Schaaf genug gesehen,
       korrigierte sein stürmerloses System und brachte Petersen für
       Innenverteidiger Sebastian Prödl.
       
       ## Pfeifende Fans
       
       Da stand es freilich schon 2:0 für Wolfsburg. Zum Entsetzen der Werder-Fans
       hatte kurz zuvor ein Vieirinha-Pass die Bremer Abwehr entblößt. Olic lief
       allein auf Werder-Keeper Sebastian Mielitz aus, umkurvte ihn und schob zur
       frühen Vorentscheidung ein.
       
       Daraufhin verließen die ersten Bremer Zuschauer nach nicht einmal 30
       Minuten die Tribüne, die Fans pfiffen und die Stimmung kippte. Für die
       Werder-Profis schien der Druck noch größer zu werden. Anstatt sich noch
       einmal aufzubäumen, lief kaum noch etwas zusammen.
       
       Nach dem Seitenwechsel agierten die Hanseaten zwar etwas druckvoller, aber
       zu harmlos in der Offensive. Alle Hoffnungen zunichte machte ein Tritt des
       eingewechselten Özkan Yildirim im Strafraum gegen Vieirinha. Der einstige
       Bremer Publikumsliebling Diego verwandelte den fälligen Elfmeter und das
       fassungslose Bremer Publikum sang: "Wir haben die Schnauze voll". Bis zum
       Ende prägte Lethargie auf den Rängen und dem Rasen das restliche Geschehen.
       
       20 Apr 2013
       
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