# taz.de -- Präsidentschaftswahl im Iran: Rafsandschani tritt wieder an
       
       > Irans früherer Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani tritt wieder als
       > Präsidentschaftskandidat an. Nun könnte es zu einem Zweikampf mit dem
       > Ahmadinedschad-Lager kommen.
       
 (IMG) Bild: Will Präsident werden anstelle des Präsidenten: Akbar Haschemi Rafsandschani.
       
       TEHERAN dpa | In den Kampf um das Präsidentenamt im Iran ist Bewegung
       gekommen. Bei der Registrierung für die Wahl am 14. Juni reichte
       Ex-Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani kurz vor Ablauf der Anmeldefrist
       seine Bewerbung ein.
       
       Die Kandidatur des charismatischen Klerikers könnte den bislang
       spannungsarmen Wahlkampf auf den Kopf stellen. Der einstige Architekt der
       islamischen Republik war in den vergangenen vier Jahren de facto zum
       Oppositionsführer geworden, vor allem wegen seiner harschen Kritik an
       Präsident Mahmud Ahmadinedschads Politik.
       
       Der erwartete Dreikampf zwischen den Konservativen, Reformern und dem Lager
       Ahmadinedschads könnte mit Rafsandschanis Bewerbung eine neue Dimension
       erhalten. Die Kandidaten der Reformer hatten schon vorher bekanntgegeben,
       dass sie zugunsten Rafsandschanis zurücktreten würden.
       
       Auch im konservativen Lager gibt es viele Kandidaten, die einst politische
       Schützlinge Rafsandschanis gewesen sind und deren Rücktritt nicht
       auszuschließen ist. Dementsprechend gibt es wohl, wie auch 2005, den
       erneuten Zweikampf zwischen Rafsandschani und Ahmadinedschad, diesmal aber
       ohne den amtierenden Präsidenten selbst.
       
       Vor Rafsandschanis Bewerbung war alles wie erwartet verlaufen. Vom
       konservativen Lager bewarben sich Ex-Außenminister Ali Akbar Welajati und
       der Teheraner Bürgermeister Mohammed Bagher Ghalibaf. Welajati galt bis
       dahin als einer der Topfavoriten. Als Berater des obersten Führers, Ali
       Chamenei, hat er sehr gute Chancen, Nachfolger von Präsident Mahmud
       Ahmadinedschad zu werden. Er hatte im Vorfeld seiner Registrierung Kritik
       an Ahmadinedschads Atompolitik geübt und den Atomstreit als lösbar
       bezeichnet.
       
       ## Ahmadinedschads Bruder mit dabei
       
       Von Ahmadinedschads Lager kam dessen Vertrauensmann Esfandiar Rahim
       Maschaei. Hand in Hand mit dem Präsidenten zeigte sich Maschaei bei seiner
       Registrierung im Innenministerium siegessicher. Aus dem Lager des
       Präsidenten bewarben sich außerdem dessen Bruder Dawud Ahmadinedschad,
       Presseberater Ali Akbar Dschawanfekr und der ehemalige Sportchef Mohammed
       Ali Abadi.
       
       Aus dem Reformlager hatten sich bereits der ehemalige Atomchefunterhändler
       Hassan Ruhani und Ex-Vizepräsident Mohammed Resa Aref beworben. Der
       Lieblingskandidat der Reformer, der ehemalige Präsident Mohammed Chatami,
       hatte schon im Vorfeld seinen Verzicht auf eine Kandidatur erklärt. Er
       appellierte aber vor kurzem an seine Anhänger, den 78-jährigen
       Rafsandschani zu wählen.
       
       Als unabhängig haben sich unter anderem der iranische Atomchefunterhändler
       Said Dschalili und der ehemalige Kommandeur der Revolutionsgarden, Mohsen
       Resaei, für den Präsidentschaftsposten angemeldet. Auch mehrere Frauen
       wollen antreten, unter anderen eine Ökonomin, eine Universitätsprofessorin
       und eine Politologin.
       
       11 May 2013
       
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