# taz.de -- Vetternwirtschaft: Piraten trennen Job und Liebe
       
       > Eine Piraten-Mitarbeiterin beendet die Beziehung zu einem Abgeordnetem –
       > beruflich, nicht privat
       
 (IMG) Bild: Oliver Höfinghoff sagt "Nein" (Archivbild)
       
       Die Verwandtenaffäre der CSU hat Folgen für die Piratenfraktion in Berlin:
       Die Bundestagskandidatin Mareike Peter wird nicht mehr für den Abgeordneten
       Oliver Höfinghoff arbeiten, mit dem sie eine Beziehung führt. Sie habe sich
       zu dieser Entscheidung „nicht getrieben gefühlt“, sagte sie am Mittwoch zur
       taz, auch wenn es anhaltende Presseanfragen ([1][auch der taz]) und Unmut
       in der Fraktion gegeben habe.
       
       Sie habe Höfinghoff wenige Tage vor der Berlin-Wahl im September 2011
       kennengelernt. Kurz darauf habe sie einen Job als Mitarbeiterin von
       Höfinghoff und einem zweiten Abgeordneten begonnen. „Die Liebesbeziehung
       hat sich parallel entwickelt“, sagt sie.
       
       Die Berliner Abgeordneten erhalten aus dem Landeshaushalt monatlich 580
       Euro, um davon einen persönlichen Mitarbeiter zu beschäftigen. Es ist dabei
       jedoch gesetzlich verboten, einen Ehegatten, einen eingetragenen
       Lebenspartner oder einen anderen engen Verwandten anzustellen. Wer in einer
       Beziehung ohne Trauschein lebt, darf seinen Partner hingegen beschäftigen –
       juristisch gesehen. Politisch haben solche Verbindungen zwischen Beruf und
       Privatleben jedoch durch die Vorgänge in Bayern erheblich an Brisanz
       gewonnen. Der Piraten-Bundesvorsitzende Bernd Schlömer sprach am Wochenende
       auf dem Parteitag in Neumarkt beispielsweise von „bayrischen Horden“ und
       „Vetternwirtschaft“.
       
       Im November 2011 war die Piraten-Abgeordnete Susanne Graf wegen eines
       ähnlichen Vorgangs in die Kritik geraten. Sie hatte ebenfalls eine
       Beziehung mit einem Mitarbeiter – allerdings war hier der Mitarbeiter schon
       länger ihr Freund, als die damals 19-Jährige ihn kurz nach der Wahl
       anstellte. Innerhalb der Partei brach eine Welle der Empörung über Graf und
       ihren Freund herein. Nach kurzer Zeit machten sie die Anstellung wieder
       rückgängig.
       
       15 May 2013
       
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