# taz.de -- Relegation Bundesliga: Hoffenheim jubelt in Kaiserslautern
       
       > Der TSG Hoffenheim hat es doch noch gepackt. Mit einem 2:1-Sieg gegen den
       > FCK schafften die Hoffenheimer den Klassenverbleib in der Bundesliga.
       
 (IMG) Bild: Jubel nach dem Abpfiff: Hoffenheims Jannik Vestergaard
       
       KAISERSLAUTERN dpa | Nach der Erstürmung der Festung Betzenberg lagen sich
       die Profis der TSG 1899 Hoffenheim jubelnd in den Armen und feierten das
       Happy End einer Seuchensaison. Mit dem 2:1 (1:0) im Relegations-Rückspiel
       beim 1. FC Kaiserslautern machte der millionenschwere Dorfverein am
       Montagabend den Verbleib in der Fußball-Bundesliga perfekt und stürzte die
       Roten Teufel in tiefe Trauer.
       
       „Wir waren sehr fokussiert und haben ganz wenig zugelassen. Wir waren über
       die zwei Spiele hinweg die bessere Mannschaft“, sagte Trainer Markus
       Gisdol, der von den mitgereisten Fans frenetisch als Retter gefeiert wurde,
       in der ARD.
       
       Überglücklich war auch der Sportliche Leiter Alexander Rosen. „Ich bin
       einfach nur erleichtert. Die letzten acht Wochen waren unfassbar intensiv.
       Wir waren dreimal weg vom Fenster, auch heute war es kritisch, aber die
       Jungs haben immer weitergemacht“, meinte er beim Pay-TV-Sender Sky.
       
       Auf der Gegenseite weinte FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz bittere Tränen.
       Der Schock saß tief bei den Pfälzern, da waren die minutenlangen Ovationen
       der eigenen Lauterer Anhänger nach Schlusspfiff nur ein schwacher Trost.
       
       „Die Mannschaft hat ein tolles Spiel abgeliefert. Hoffenheim hat mit ganz
       wenigen Situationen das Spiel für sich entschieden. Ich bin stolz auf meine
       Mannschaft“, sagte FCK-Trainer Franco Foda und war beeindruckt vom eigenen
       Anhang: „Das macht Lust auf mehr. Das ist ganz großes Kino. Wir werden
       versuchen, in der nächsten Saison wieder aufzusteigen.“ Kuntz kündigte
       einen neuen Anlauf an: „Wir werden zwei, drei Tage brauchen, um das zu
       verpacken, um dann mit breiter Brust in die neue Saison gehen. Wir werden
       wiederkommen wie die Zecken.“
       
       ## Der Traum ist aus
       
       Vor 49.780 Fans im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion erzielten David
       Abraham in der 44. Minute und Jannik Vestergaard (74.) die Tore für die
       Hoffenheimer, die bereits das Hinspiel mit 3:1 für sich entschieden hatten.
       Der zwischenzeitliche Ausgleich von Alexander Baumjohann (65.) mit einem
       direkt verwandelten Freistoß war für Kaiserslautern zu wenig, um den Traum
       von der sofortigen Rückkehr ins Oberhaus wahr werden zu lassen.
       
       Während sich die Fans im Kraichgau auch im sechsten Jahr nacheinander auf
       Bayern München oder Borussia Dortmund freuen dürfen, geht es für den FCK in
       der kommenden Saison erneut nach Aalen und Paderborn.
       
       Gegen den Bundesligisten erwiesen sich die Pfälzer, die auch im achten
       Duell mit dem Südwest-Rivalen sieglos blieben, als zu harmlos und konnten
       ihre vollmundigen Ankündigungen auf dem Rasen nicht in Taten umsetzen. Zwar
       machten die von ihren Fans frenetisch nach vorne gepeitschten Hausherren
       vom Anpfiff weg Dampf, in große Verlegenheit vermochten sie die
       Hoffenheimer aber nicht stürzen.
       
       ## Kaum Chancen für die Pfälzer
       
       Zwar erarbeiteten sich die Pfälzer Feldvorteile, zu Chancen kamen sie
       jedoch kaum. TSG-Torwart Koen Casteels, der trotz einer im Hinspiel
       erlittenen Risswunde im Gesicht spielen konnte, verlebte eine insgesamt
       geruhsame Partie.
       
       Dennoch verwandelte sich der Betzenberg nach einer halben Stunde erstmals
       in ein Tollhaus, als FCK-Keeper Tobias Sippel einen Foulelfmeter von Sejad
       Salihovic in großem Stil parierte. Es war erst der dritte verschossene
       Strafstoß des Bosniers in seiner Bundesliga-Karriere. Sippel hatte zuvor
       Kevin Volland von den Beinen geholt und dafür Gelb gesehen.
       
       Es war der erste Aufreger in der Partie, die ansonsten wenig
       Strafraumszenen zu bieten hatte. Den Lauterern fehlte es an Esprit, um die
       sattelfeste TSG-Abwehr auszuhebeln. Auch Standards brachten keine Gefahr,
       weil es an der nötigen Präzision mangelte. Die Gäste beschränkten sich
       ihrerseits auf Ballkontrolle im Mittelfeld und wagten sich nur sporadisch
       nach vorne.
       
       ## Jubel vor der Pause
       
       Wenn doch, brannte es lichterloh vor dem FCK-Tor. Nach einem Freistoß des
       schon in der 29. Minute für den früh verwarnten Stefan Thesker
       eingewechselten Sebastian Rudy bot sich erneut Salihovic die Chance zur
       Führung, doch Sippel parierte den Kopfball des Bosniers glänzend. Kurz vor
       der Pause durften die Gäste dann aber doch jubeln. Wieder kam Salihovic zum
       Kopfball, den Sippel an die Latte lenkte. Den Abpraller drückte
       Innenverteidiger Abraham über die Linie.
       
       Der Schock des Gegentores zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt saß bei
       den Pfälzern tief. Hoffenheim kontrollierte das Geschehen nach dem Wechsel
       und hätte durch Volland auf 2:0 erhöhen können, doch erneut zeigte Sippel
       seine Klasse.
       
       Baumjohann sorgte noch einmal für Hoffnung, die Vestergaard eine
       Viertelstunde vor Schluss mit seinem Kopfball ins lange Eck endgültig
       zunichte machte.
       
       28 May 2013
       
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