# taz.de -- Politisches Barometer bei Twitternutzern: Hashtag, Partei, Minus
       
       > Blogger Sascha Lobo will mit einer neuen Website die politische Stimmung
       > auf Twitter messen. Die User sollen hinter Partei-Hashtags ein Plus- oder
       > Minuszeichen setzen.
       
 (IMG) Bild: Sascha Lobo im ZDF-Studio bei den US-Wahlen 2012.
       
       BERLIN dpa | Der Autor und Blogger [1][Sascha Lobo] will mit einer neuen
       Webseite vor der Bundestagswahl die politische Stimmungslage unter Nutzern
       des Online-Dienstes Twitter messen. Das „Twitterbarometer“ erfasst
       Äußerungen, die die Nutzer mit den Parteikürzeln als Schlagwort versehen
       haben, sagte Lobo am Dienstag der dpa.
       
       Mit einem „+“ oder „-“ hinter dem Parteinamen können die Twitterer ihre
       Zustimmung oder Ablehnung ausdrücken. So entstehen Kombinationen wie
       "#FDP+". Die Stimmung wird auf der Seite in einer Grafik dargestellt.
       
       „Das funktioniert nur, wenn viele tausend Twitternutzer da auch mitmachen“,
       sagte Lobo. Er sei zuversichtlich, dass viele Nutzer künftig ihre
       Nachrichten mit den Meinungs-Hashtags versehen würden. Die Webseite habe er
       gemeinsam mit der Firma Buzzrank entwickelt, die Aktivität in Sozialen
       Netzwerken analysiert. Bereits im Wahljahr 2009 startete Lobo ein ähnliches
       Projekt, damals hatte das Online-Netzwerk Twitter allerdings deutlich
       weniger Nutzer.
       
       Inzwischen verschicken die 200 Millionen Twitternutzer nach Angaben des
       Netzwerks mehr als 400 Millionen Nachrichten pro Tag. Zur US-Wahl erstellte
       [2][Twitter selbst aufwendige Meinungsanalysen]. Der „Political Index“ des
       Netzwerks sollte mit Hilfe eines speziell dafür entwickelten Algorithmus'
       messen, ob Twitternutzer sich positiv oder negativ über Präsident
       [3][Barack Obama] oder seinen Herausforderer Mitt Romney äußerten.
       
       Lobo glaubt allerdings, „dass die Stimmungsforschung im Internet besser
       funktioniert, wenn die Leute aktiv mitmachen“. Daher werden bei seinem
       Twitterbarometer nur Nachrichten mit den entsprechenden Hashtags
       einbezogen. Er erhofft sich davon ein Stimmungsbild in Echtzeit. „Das
       Spannende ist eigentlich, dass Twitter so eine Art Seismograf der
       Onlinewelt ist“, sagte er. „Man kann damit die Stimmung im Netz erahnen.“
       
       Repräsentativ für die Gesamtbevölkerung werde das jedoch nicht sein. Das
       deckt sich mit den Erfahrungen in den USA: Dort wich die Stimmung unter den
       Twitternutzern rund um politische Ereignisse oft deutlich von Ergebnissen
       in Meinungsumfragen ab.
       
       28 May 2013
       
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