# taz.de -- Skinhead-Attacke in Frankreich: Auflösung von rechten Gruppen
       
       > Acht Verdächtige sind nach dem gewaltsamen Tod eines 18-jährigen
       > Antifa-Aktivisten festgenommen worden. Die Regierung will nun
       > rechtsextreme Gruppierungen auflösen.
       
 (IMG) Bild: Gewalttätige Gruppierungen: Trauernde am Schauplatz des tödlichen Angriffs.
       
       PARIS afp | Nach der tödliche Skinhead-Attacke auf einen jungen
       Antifa-Aktivisten in Paris will die französische Regierung gewaltbereite
       rechtsextreme Gruppierungen auflösen. Solche Gruppen würden wahrscheinlich
       aufgelöst, sagte Innenminister Manuel Valls am Freitag im Sender RMC.
       
       Dazu sei aber ein wenig Zeit nötig, vor allem müssten die für einen solchen
       Schritt vorgesehenen Prozeduren eingehalten werden. Nach dem Tod des
       18-jährigen Clément M. waren Rufe nach einem Verbot rechtsextremer
       Gruppierungen laut geworden.
       
       „Leider treten solche (rechtsextremen) Bewegungen wieder neu auf“, sagte
       Valls. Der Szene gehörten in Frankreich „einige hunderte Individuen“ an,
       die sehr gewalttätig seien. Die Gruppen seien rassistisch, antisemitisch
       und schwulenfeindlich, zudem würden sie die Autorität des Staates in Frage
       stellen.
       
       Der 18-jährige Antifa-Aktivist war am Mittwochabend bei einer
       Auseinandersetzungen mit Rechtsextremen schwer verletzt worden und starb am
       Donnerstag im Krankenhaus. Die Polizei nahm im Verlauf des Tages sieben
       Verdächtige fest, unter ihnen den mutmaßlichen Haupttäter.
       
       Mehrere der Festgenommenen sollen dem Umfeld der rechtsextremen Gruppe
       Nationalistische Revolutionäre Jugend (JNR) angehören. Am Freitag wurde die
       Festnahme eines achten Verdächtigen bekannt, der ebenfalls dem
       rechtsextremen Milieu zugerechnet wird.
       
       Im südfranzösischen Toulouse untersagten die Behörden eine für Samstag
       geplante Demonstration der rechtsextremen Gruppe Nationalistische Jugend,
       die nicht mit der JNR identisch ist. Die Präfektur führte bedeutende
       Risiken für die öffentliche Ordnung an. Ob das Demonstrationsverbot im
       direkten Zusammenhang mit dem Tod des Antifa-Aktivisten in Paris stand oder
       die Versammlung ohnehin verboten werden sollte, teilte die Präfektur
       zunächst nicht mit.
       
       7 Jun 2013
       
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