# taz.de -- Folgen des Hochwassers: Schiffe versenken
       
       > Mit einer ungewöhnlichen Sprengaktion soll ein Deichbruch geschlossen
       > werden. Die Pegel fallen weiter. Jetzt streiten die Länder über die
       > Hochwasser-Hilfen.
       
 (IMG) Bild: Weg damit: Pumpen vertreiben das Wasser aus der Unterstadt von Lauenburg.
       
       FISCHBECK/BERLIN/LAUENBURG dpa/afp | Mit einer außergewöhnlichen
       Sprengaktion soll ein Loch in einem Elbdeich in Sachsen-Anhalt gestopft
       werden. Im Laufe des Samstags werden bei der Ortschaft Fischbeck (bei
       Stendal) zunächst Panzersperren am Grund verankert. Danach sollen zwei
       Schiffe gesprengt und versenkt werden. Sie sollen zusammen mit aus der Luft
       abgeworfenen Sandsäcken die Lücke im Deich schließen. Nach Angaben des
       Krisenstabs der Landesregierung in Magdeburg könnte die Aktion den ganzen
       Tag dauern. Es gebe keine Gewissheit, dass sie gelinge.
       
       Durch den Deichbruch bei Fischbeck strömen seit Tagen Wassermassen der Elbe
       ins Hinterland. Noch immer sind es nach Angaben des Krisenstabs mehrere
       hundert Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Inzwischen sei Schätzungen zufolge
       eine Fläche von rund 200 Quadratkilometern überflutet. Zahlreiche
       Ortschaften mussten evakuiert werden, viele davon stehen inzwischen unter
       Wasser.
       
       Erst am Morgen ordnete der Krisenstab die Evakuierung der Ortschaften
       Jederitz und Kuhlhausen an. Die Bewohner wurden aufgefordert, ihre Häuser
       zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Da der Wasserpegel nach dem
       Deichbruch bei Fischbeck in der Region weiter steige, müsse mit einer
       Überflutung der Orte gerechnet werden.
       
       ## Lauenburger kehren in ihre Häuser zurück
       
       Die Pegelstände im schleswig-holsteinischen Lauenburg sind in der Nacht zum
       Samstag weiter gesunken. Er liege derzeit bei 9,11 Meter, wie ein Sprecher
       des Krisenstabs am frühen Samstagmorgen mitteilte. Der Wasserstand am Pegel
       Hohnstorf am gegenüberliegenden Elbufer lag am frühen Samstagmorgen bei
       9,08 Meter. In der Nacht zum Freitag war er noch rund 20 Zentimeter höher.
       Die Elbbrücke nach Lauenburg sei seit am Morgen für den Verkehr wieder
       geöffnet worden.
       
       Die Bewohner in Lauenburg sollten am Samstagmorgen die evakuierten Gebäude
       wieder betreten dürfen, teilte der Krisenstab bereits am Freitag mit. Rund
       300 Bewohner der Altstadt hatten ihre Häuser am vergangenen Wochenende
       räumen müssen.
       
       ## Länder streiten über Hochwasser-Hilfen
       
       Die Bundesländer streiten unterdessen einem Bericht zufolge über die genaue
       Aufteilung der Hochwasser-Hilfen. Einige Länder wie Rheinland-Pfalz wollten
       dabei ihre eigenen Investitionen in Hochwasser-Schutz anrechnen, berichtete
       der Focus. Normalerweise werden solche gemeinsamen Aufgaben nach dem
       sogenannten Königssteiner Schlüssel aufgeteilt. Dieser orientiert sich an
       dem Steueraufkommen und der Einwohnerzahl der Bundesländer.
       
       Bund und Länder hatten sich am Donnerstag auf die Einrichtung eines
       nationalen Aufbaufonds für die Hochwassergebiete geeinigt. Er soll ein
       Volumen von etwa acht Milliarden Euro haben und je zur Hälfte von Bund und
       Ländern getragen werden. Diese legten außerdem Soforthilfeprogramme im
       Umfang von mehreren hundert Millionen Euro auf.
       
       15 Jun 2013
       
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