# taz.de -- Beitrittsgespräche mit Türkei: EU eröffnet neue Verhandlungsrunde
       
       > Die EU-Regierungen haben sich darauf geeinigt, den Beitritt der Türkei
       > neu zu verhandeln. Die Gespräche sollen im Herbst beginnen.
       
 (IMG) Bild: Die Außen- und Europaminister der EU-Staaten sprechen von einem neuen „Kapitel“ in den Beitrittsverhandlungen
       
       LUXEMBURG dpa | Erstmals seit drei Jahren haben die EU-Regierungen bei den
       Beitrittsverhandlungen mit der Türkei ein neues „Verhandlungskapitel“
       eröffnet. Die Verhandlungen über den Themenbereich Regionalpolitik werden
       aber erst im Oktober beginnen, vereinbarten die Außen- und Europaminister
       der EU nach Angaben einer Ratssprecherin am Dienstag in Luxemburg.
       
       Zuvor muss die EU-Kommission ihren jährlichen Bericht über die Lage in der
       Türkei vorlegen. Damit reagiert die EU auf die gewaltsame Niederschlagung
       von Demonstrationen der Opposition in der Türkei.
       
       Die Beitrittsverhandlungen sind in 35 „Kapitel“ unterteilt, von denen
       nunmehr insgesamt 14 mit Einstimmigkeit der EU-Regierungen eröffnet und
       lediglich eines bereits geschlossen wurden. Der bisher letzte Themenbereich
       war im Juni 2010 eröffnet worden.
       
       ## Gute Entscheidung in schwieriger Lage
       
       Als „gute Entscheidung in schwieriger Lage“ begrüßte Bundesaußenminister
       Guido Westerwelle am Dienstag die Entscheidung. Er hatte den
       Kompromissvorschlag vorgelegt.
       
       Kurz zuvor hatte er gesagt: „Bei allem, was wir auch an verständlichen
       Reaktionen empfinden und sehen in Anbetracht der Ereignisse der letzten
       Tage, dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass wir ja auch strategische
       langfristige Interessen haben.“ Man müsse „eine diplomatisch kluge
       Entscheidung“ treffen. Türkische Diplomaten sagten, Ankara sei mit der
       Entscheidung einverstanden.
       
       ## 20 Demonstranten festgenommen
       
       Indessen hat die Polizei bei Razzien in der türkischen Hauptstadt Ankara
       Medienberichten zufolge mindestens 20 Menschen mit Verbindungen zu den
       regierungsfeindlichen Protesten der vergangenen Wochen festgenommen.
       
       Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Dienstag, die Polizei
       habe rund 30 Adressen aufgesucht und 20 Menschen in Gewahrsam genommen, die
       Verbindungen zu „Terror“-Gruppen haben sollen und unter dem Verdacht
       stünden, während der Proteste „Polizisten und die Umwelt“ angegriffen zu
       haben.
       
       25 Jun 2013
       
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