# taz.de -- Aktionsplan gegen Hepatitis: Angemessen therapieren
       
       > Mediziner und Verbände entwickeln eine gemeinsame Strategie für
       > Aufklärung und Behandlung von Hepatitis. Oft bleibt die Krankheit lang
       > unerkannt.
       
 (IMG) Bild: Impfen hilft gegen Hepatitis.
       
       BERLIN taz/dpa | Mediziner, Betroffenen-Verbände und andere Institutionen
       haben erstmals eine gemeinsame Strategie für mehr Aufklärung über
       Hepatitis-Erkrankungen und deren Behandlung erarbeitet. Am Dienstag
       stellten sie in Berlin ihren „Aktionsplan für eine nationale Strategie
       gegen Virushepatitis“ vor, den sie nun der Bundesregierung vorlegen wollen.
       
       Die Deutsche Leberhilfe e. V., die das Bündnis mit initiiert hat, will das
       Thema Hepatitis mit „vereinter Schlagkraft“ angehen – und pünktlich zum
       Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli das Bewusstsein für die gefährliche
       Viruserkrankung stärken.
       
       In Deutschland leben etwa 500.000 Menschen, die mit dem Hepatitis-B-Virus
       infiziert sind, fast genauso viele tragen das Hepatitis-C-Virus in sich.
       Ein Drittel der Hepatitis-C-Infizierten sind Migranten, bei Hepatitis B
       sogar die Hälfte.
       
       Das Tückische an der viralen Hepatitis, einer Entzündung der Leberzellen,
       ist, dass man sie lange nicht bemerkt. „Hepatitis tut nicht weh“, sagt der
       Internist Anton Gillesen von der Leberhilfe. Viele Patienten gehen deswegen
       erst zum Arzt, wenn es zu spät ist und die Leber schon nicht mehr richtig
       arbeitet. Eine solche Leberzirrhose ist eine der Folgen einer chronischen
       Hepatitis.
       
       ## Angemessene Therapie
       
       Eine andere Folge ist der Leberzellkrebs. Nur die wenigsten – Genaueres
       gebe die Datenlage nicht her – würden rechtzeitig behandelt werden, sagt
       Heiner Wedemeyer von der Deutschen Leberstiftung. Dabei können die beiden
       hierzulande häufigsten Hepatitisformen B und C mit sehr guten Ergebnissen
       therapiert werden.
       
       Mit dem Aktionsplan soll erreicht werden, dass alle Betroffenen einer
       angemessenen Therapie zugeführt werden. Vor allem Migranten müssten besser
       erreicht werden. Das Bündnis fordert außerdem, die Leberwerte bei
       Gesundheitsscreenings mitzubestimmen. Auch müssten mehr Studien zur
       Datenlage durchgeführt werden, da diese in Deutschland dünn sei. Frankreich
       zum Beispiel hat schon 1999 einen solchen Aktionsplan eingeführt, nachdem
       Studien gezeigt hatten, dass 75 Prozent der Hepatitis-C-Träger nicht
       wussten, dass sie infiziert waren.
       
       Natürlich koste das, sagt Sozialwissenschaftler Heino Stöver von der
       Fachhochschule Frankfurt. Die Kosten aber, die auf das Gesundheitssystem
       zukämen, wenn die Kranken nicht behandelt würden, wären ungleich höher.
       
       23 Jul 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gilda Sahebi
       
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