# taz.de -- Speichermedium der Zukunft: Nanoknoten als Computerchips
       
       > Informationen lassen sich auf Skyrmionen speichern. Die nur einige Atome
       > großen Nanoknoten könnten Datenträger auf einen Bruchteil verkleinern.
       
 (IMG) Bild: Der „SuperMUC“-Computer in Garching füllt eine ganze Halle. In Zukunft könnten die Nachfolger deutlich kleiner ausfallen.
       
       HAMBURG dpa | Hamburger Forschern ist ein entscheidender Schritt auf der
       Suche nach zukünftigen Datenspeichern gelungen. Erstmals haben es die
       Physiker geschafft, winzig kleine magnetische Wirbel oder Knoten,
       sogenannte Skyrmionen, als Datenträger zu nutzen.
       
       In einem Versuch konnten die Experimentalphysiker diese Nanoknoten mit
       einer Information beschreiben und diese anschließend wieder löschen. Die
       Arbeit beschreiben die Forscher der Universität Hamburg im [1][Fachblatt
       Science]. Die Technik könne einen Ausweg aus einer technologischen
       Sackgasse weisen.
       
       Skyrmionen bestehen aus nur wenigen Atomen und bilden winzige magnetische
       Wirbel oder Nanoknoten. Über das vor rund 80 Jahren erstmals entdeckte
       Phänomen wird schon seit Jahren intensiv geforscht.
       
       Wie die Forscher berichten, wurden in Hamburg nun erstmals gezielt vier
       Skyrmionen auf einem Probenausschnitt erzeugt und wieder aufgelöst. Damit
       gelang es den Physikern, die allen Daten zugrundeliegenden Einheiten 0 und
       1 zu erzeugen. „Die Idee vom sprichwörtlichen Knoten im Taschentuch, um
       sich etwas zu merken, haben wir auf die Speichertechnologie übertragen“,
       erklärt Niklas Romming, Doktorand an der Uni Hamburg.
       
       ## Wenige Nanometer groß
       
       Für ihr Experiment nutzten die Forscher einen nur zwei Atomlagen dicken
       Film aus Palladium und Eisen auf einen Iridium-Kristall. Mit Hilfe eines
       Rastertunnel-Mikroskops konnten sie die nur wenige Nanometer großen
       Skyrmionen beobachten. Mit einem kleinen elektrischen Strom aus einer
       Mikrospritze wurden die Wirbel anschließend manipuliert.
       
       Computer werden immer kleiner, auch die Datenträger müssen auf immer
       kleinerem Raum arbeiten – und stoßen langsam an ihre physikalischen
       Grenzen. Dabei finden immer stärkere Wechselwirkungen statt, was auch zu
       Datenverlust führen kann. Demgegenüber könnten Skyrmionen als
       Speichereinheit nicht nur Platz-, sondern auch den Energiebedarf deutlich
       senken.
       
       Wann die neue Technik tatsächlich in Computern, Tablets und Smartphones
       stecken wird, ist noch offen. Das Experiment habe aber die Machbarkeit der
       neuen Technik bewiesen, betonen die Forscher, darunter auch Professor
       Roland Wiesendanger, André Kubetzka und Kirsten von Bergmann. Damit sei
       eine wichtige Hürde für die technische Umsetzung genommen worden.
       
       9 Aug 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.sciencemag.org/content/341/6146/636.abstract?sid=1b0de241-b38e-4ced-8e6c-f6f18d7e56f0
       
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