# taz.de -- Wohnen für Studierende: Neuer Wohnraum für HfK-Studis
       
       > In Walle wird ein Studierendenwohnheim mit 34 bezahlbaren Wohnungen
       > gebaut. „Ein Tropfen auf dem heißen Stein“, nennt das der Asta
       
 (IMG) Bild: Dieser Blick wird zu Gunsten von Studierenden verbaut
       
       Gerade einmal 500 Meter trennt die Hochschule für Künste (HfK) vom
       zukünftigen Studierendenwohnheim „Waller Wied“. Auf dem Freigelände
       zwischen Nordstraße, Überseetor und Bogenstraße entstehen 34 Wohnungen für
       Studierende. Aber nicht nur das: Zusätzlich sollen dort Ateliers, Wohnungen
       für 30 bis 40 Familien sowie eine Kita entstehen. Dieses Großprojekt
       entstammt einer Zusammenarbeit des Studentenwerks mit der
       Wohnungsbaugesellschaft Gewoba.
       
       „Seit 2010 planen wir schon, hier ein Studierendenwohnheim zu bauen“, sagt
       Studentenwerk-Geschäftsführer Heinz Ludwig Mohrmann, „denn die HfK hat
       keine direkte Wohnraumversorgung.“ Das Grundstück sei allerdings viel zu
       groß, „also haben wir die Gewoba mit ins Boot geholt.“ Die plant, auf der
       Freifläche entlang der Bogenstraße Wohnungen zu bauen, und auf der
       gegenüberliegenden Seite, an der Waller Gemeinheit, soll eine Kita
       errichtet werden.
       
       Hinter den Gewoba-Wohnungen, die laut Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD)
       „höchstwahrscheinlich geförderter Wohnraum“ werden sollen, entstehen die
       Quartiere für die StudentInnen: „Da der Trend bei Studierenden eher weg
       geht von Wohngemeinschaften, wird der größte Teil aus Ein-Zimmer-Wohnungen
       bestehen“, so Mohrmann. Rund ein Viertel soll Wohnraum für Zweier-WGs
       werden. Die Gesamtmietbelastung, das heißt die Miete einschließlich aller
       Nebenkosten, Internet und Fernsehen, soll 280 Euro pro Monat nicht
       überschreiten: „Das ist für die Kunststudenten, von denen sehr viele nur
       Bafög erhalten, die Höchstbelastung.“
       
       Den Abschluss des „Waller Wied“ bilden, eingelassen in den Wall entlang des
       Überseetors, Ateliers, die nicht nur von den Studierenden, sondern auch von
       externen KünstlerInnen oder MusikerInnen für 50 bis 80 Euro im Monat
       angemietet werden können. Zwischen 2,2 und 2,5 Millionen Euro sollen
       Studierendenwohnheim und Ateliers kosten, der Bau des Komplexes soll
       nächstes Jahr beginnen.
       
       „Ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Mark Wittfoth, Sprecher des
       Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) der Bremer Uni, „aber nur ein
       Tropfen auf dem heißen Stein“. Rund 600 bezahlbare Studierendenunterkünfte
       fehlten noch in Bremen: „Nur 6,4 Prozent der Studierenden leben in
       öffentlich geförderten Wohnheimen – der Bundesdurchschnitt liegt bei über
       zehn Prozent.“
       
       Wittfoth bemängelt die hohen bürokratischen Hürden, die das Studentenwerk
       nehmen müsse, um Wohnheime zu bauen, und die zunehmende Vergabe von
       Campus-Grundstücken an private Investoren: „Da stehen teilweise Wohnungen
       leer, weil sie 700 Euro und mehr kosten – das kann sich natürlich kaum
       jemand leisten.“ Damit meint er private Wohnheime wie „The Fizz“ an der
       Universitätsallee, wo die Miete pro Quadratameter bei 20 Euro liegt.
       
       Eine Quote, so wie im sozialen Wohnungsbau, gibt es für geförderten
       studentischen Wohnraum nicht. Und während Länder wie Bayern und Thüringen
       die dortigen Studentenwerke mit bis zu 32.000 Euro pro Wohnplatz fördern,
       gibt es in Bremen keine Zuschüsse für Wohnheimplätze. Das neue Grundstück
       in Walle wird durch das Land lediglich zu günstigen Konditionen zur
       Verfügung gestellt.
       
       Bürgermeister Jens Böhrnsen verspricht Besserung: „Wir müssen im Bereich
       Wohnen für Studierende mehr tun“, sagt er, appelliert aber gleichzeitig an
       die StudentInnen: „40 Prozent der hier Studierenden haben nicht ihren
       ersten Wohnsitz in Bremen – es wäre schön, wenn es zukünftig weniger
       wären.“ Schließlich seien Studierende, die nebenher steuerpflichtig
       arbeiten würden, wichtig für die Finanzen des Landes.
       
       13 Aug 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schnase
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Studierende
       
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