# taz.de -- Private Bildung: Pro Studienmonat 765 Euro
       
       > Private Hochschulen haben Altona entdeckt – angeblich weil hier
       > Kreativität und Ökonomie Händchen halten. In nächster Zeit werden zwei
       > neue Standorte eröffnet.
       
 (IMG) Bild: Studieren bei der Hochschulkette: der geplante Campus am Busbahnhof in Altona.
       
       Private Hochschulen haben Altona entdeckt. Zum kommenden Semester eröffnet
       die Nordakademie Elmshorn in dem markanten Bürogebäude Dockland im
       Fischereihafen. 2014 folgt ein neuer Campus einer amerikanischen
       Bildungsholding in der alten Bahndirektion am Altonaer Bahnhof. Was macht
       den Stadtteil so interessant?
       
       „Wir haben uns bewusst für Altona entschieden, weil der Stadtteil sich
       entwickelt“, sagt Roland Schröder. Er leitet den Hamburger Campus des Bits,
       einer privaten Hochschule aus Iserlohn. „Das Kreative an der Schnittstelle
       zur Ökonomie passt gut zu uns oder andersrum: Wir passen da gut rein“, sagt
       er. Und dass Hamburg künftig ein sehr wichtiger Standort seiner Hochschule
       werden soll.
       
       Die selbst erklärte „Unternehmer-Hochschule“ Bits gehört zum Netzwerk des
       amerikanischen Bildungskonzerns „Laureate International Universities“,
       einer Art Hochschulkette mit 70 Standorten in 29 Ländern.
       
       In das Gebäude am Altonaer Bahnhof werden zwei Hochschulen einziehen, die
       zur gleichen Holding gehören. Die Berliner Technische Kunsthochschule (BTK)
       startet mit drei Studiengängen, das Bits mit fünf, mit einem Angebot im
       Bereich Medien und Betriebswirtschaft. Hamburg sei in dem Bereich nach wie
       vor interessant, findet Schröder.
       
       Erschwinglich sind die Studienplätze hier nicht gerade. An der BTK kostet
       es 690 Euro, am Bits 765 Euro monatlich. Hinzu kommen Gebühren für die
       Einschreibung und Abschlussprüfung. Das Angebot richtet sich an solvente
       Abiturienten und Quereinsteiger.
       
       Zum Wintersemester startet die Hochschule mit rund 90 Studierenden zunächst
       an der Alsterterrasse, bis der Umbau in Altona fertig ist. Dort soll sie in
       den nächsten Jahren „gesund wachsen“, wie Schröder sagt. Zwar habe die
       Stadt bereits ein gutes Studienangebot. Da sei aber noch Luft nach oben,
       sagt er.
       
       Neben dem geplanten Campus in der alten Bahndirektion gibt es im Stadtteil
       bereits private Hochschulen in der ehemaligen Seefahrtschule und im
       Dockland. Insgesamt gibt es in Hamburg derzeit neun Hochschulen in privater
       Trägerschaft. Außerdem gibt es Niederlassungen von fünf weiteren privaten
       Hochschulen, bei denen das staatliche Anerkennungsverfahren nicht über die
       Stadt, sondern andere Bundesländer läuft.
       
       Laut Wissenschaftsbehörde bekommt keine der privaten Hochschulen
       institutionelle Förderung von der Stadt. Allerdings kann es etwa über das
       Bafög zu indirekter Förderung kommen. „Eigentlich ist die Boomzeit privater
       Hochschulen vorbei“, sagt der Sprecher der Wissenschaftsbehörde, Alexander
       von Vogel. Er rechnet aber damit, dass ihre Zahl langfristig weiter
       ansteigen wird, da private Hochschulen in höherem Maße in der Lage seien,
       eine besondere Studienorganisation wie Fernstudien, Abend- und
       Wochenendseminare zu gewährleisten.
       
       Auch die steigenden Bewerberzahlen kommen den privaten Hochschulen
       entgegen. „Wir haben heute im Bachelorbereich keinen einzigen zugangsfreien
       Studiengang mehr“, sagt Asta-Referent Ramon Weilinger. Beim Ableger der
       amerikanischen Bildungsholding gibt es dagegen keinen NC. Dafür aber eine
       Aufnahmeprüfung mit Englisch-, Leistungsmotivations- und
       Intelligenzstrukturtests.
       
       26 Sep 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Lena Kaiser
       
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