# taz.de -- Unglück vor einem Tempel in Indien: Über 80 Tote bei Massenpanik
       
       > Vor einem Tempel im zentralindischen Ratangarh brach beim Abschluss eines
       > Hindu-Fests eine Massenpanik aus. Mindestens 89 Menschen starben im
       > Gedränge.
       
 (IMG) Bild: Anlaufpunkt für Menschenmassen: Das hinduistische Durga-Puja-Festival, hier in Surat.
       
       NEU DEHLI dpa | Mindestens 89 Menschen, darunter 17 Kinder, sind bei einem
       hinduistischen Fest in Indien zu Tode getrampelt worden. Mehr als 100
       Gläubige seien bei der Massenpanik auf einer Brücke vor dem
       Ratangarh-Tempel in Zentralindien am Sonntag zudem verletzt worden, sagte
       der Polizeichef des Distrikts Datia, D.K. Arya.
       
       Die Gläubigen gerieten demnach in Panik, als sich Gerüchte verbreiteten,
       die Brücke sei kurz davor, zusammenzustürzen. Allerdings hat laut Polizei
       zu keinem Zeitpunkt Einsturzgefahr der erst neulich errichteten Brücke
       bestanden. Während des Unglücks drängten sich demnach rund 25.000 Menschen
       auf der sieben Meter breiten Straße über den Fluss Sindh.
       
       Derzeit wird in Teilen Indiens das hinduistische Fest Durga Puja gefeiert,
       währenddessen zahlreiche Gläubige zum Beten in Tempel gehen. Vor allem am
       letzten Tag des neuntägigen Festivals ist das Gedränge dort oft groß.
       Schätzungen zufolge strömten am Sonntag etwa 500.000 Menschen nach
       Ratangarh im Bundesstaat Madhya Pradesh.
       
       Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur IANS, die Polizei habe mit
       Bambusstöcken auf die Menschen eingeschlagen, um die Massen in Schach zu
       halten. Das habe die Panik noch verschlimmert. Die Polizei weist die
       Anschuldigungen zurück. Sechs Beamte seien außerdem verletzt worden, als
       entzürnte Angehörige sie mit Steinen angriffen.
       
       Der Nachrichtensender NDTV berichtete, dass wahrscheinlich weitere Menschen
       ums Leben kamen, als sie von der Brücke sprangen. Auch könnte die Opferzahl
       laut den Behörden weiter steigen, da sich zehn Verletzte in Lebensgefahr
       befinden.
       
       Im dicht besiedelten Indien kommt es immer wieder zu fatalen Massenpaniken
       während Festivals und an Pilgerorten. Am Rande des größten
       Hindu-Pilgerfestes Maha Kumbh Mela kamen im Februar in Allahabad 36
       Menschen ums Leben. Im Jahr 2008 starben mehr als 220 Menschen vor dem
       Chamunda-Tempel bei Jodhpur.
       
       13 Oct 2013
       
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