# taz.de -- Urteil gegen Italiens Ex-Premier Berlusconi: Zwei Jahre ohne öffentliche Ämter
       
       > Ein Berufungsgericht hat entschieden: Berlusconi muss als Steuerbetrüger
       > für eine Zeit von der politischen Bühne runter. Sein Anwalt will aber in
       > die nächste Instanz gehen.
       
 (IMG) Bild: Jetzt sieht's wirklich nicht mehr gut aus für den „Cavaliere“.
       
       MAILAND dpa | Der wegen Steuerbetrugs verurteilte frühere italienische
       Ministerpräsident Silvio Berlusconi soll zwei Jahre lang keine öffentlichen
       Ämter mehr ausüben. Das entschied ein Mailänder Berufungsgericht nach einer
       Anhörung am Samstag. Es folgte damit der Forderung der Staatsanwaltschaft.
       
       Die Verteidigung des dreifachen Regierungschefs hatte verlangt, das Verbot
       auf das gesetzliche Minimum von einem Jahr zu begrenzen. Berlusconis Anwalt
       Niccolò Ghedini kündigte nach der Urteilsverkündung an, vor dem
       Kassationsgericht in Rom die Annullierung des Ämterverbots beantragen zu
       wollen. Die Anwälte dürften dafür die in einigen Wochen erwartete
       schriftliche Begründung des Mailänder Richterspruchs abwarten.
       
       Gefährlicher ist für den 77-jährigen Medienzar damit zunächst das bereits
       in den nächsten Wochen anstehende Votum im Senat, der ihn wegen der
       rechtskräftigen Verurteilung im sogenannten Mediaset-Prozess aus der Kammer
       werfen könnte.
       
       Der zuständige Immunitätsausschuss hatte bereits empfohlen, Berlusconi den
       Senatorensitz abzuerkennen. Dessen unsichere politische Zukunft bildete den
       Hintergrund der jüngsten Regierungskrise in Rom. Dabei war Berlusconi am
       Widerstand in der eigenen Partei PdL (Volk der Freiheit) mit dem Vorhaben
       gescheitert, die von ihm mitgetragene Regierung unter Enrico Letta zu
       stürzen.
       
       Das oberste italienische Gericht hatte am 1. August das mit Berlusconis
       Verurteilung wegen Steuerbetrugs verbundene Ämterverbot von fünf Jahren an
       die untere Instanz nach Mailand zurückgegeben. Der Zeitraum sollte wegen
       falscher Berechnung verringert werden.
       
       19 Oct 2013
       
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