# taz.de -- Mixed Martial Arts in den USA: Käfigkämpferin gegen HIV
       
       > Liz Carmouche ist die erste offen lesbische Kämpferin der Ultimate
       > Fighting Championship. Jetzt wird sie Botschafterin für eine
       > Anti-HIV-Kampagne.
       
 (IMG) Bild: Mit dem Zahnschutz in Regenbogenfarben: Liz Carmouche
       
       BERLIN taz | Ihre Fans nennt sie „Lizbos“, ihr Kampfname ist „Girlrilla“,
       bei Kämpfen trägt sie einen Zahnschutz in den Regenbogenfarben: Liz
       Carmouche ist die erste offen lesbische Kämpferin der Ultimate Fighting
       Championship (UFC), dem weltgrößten Veranstalter von
       Mixed-Martial-Arts(MMA-)Kämpfen. Und seit dieser Woche ist sie auch
       Sprecherin der HIV-Aufklärungskampagne, die die UFC gemeinsam mit
       schwul-lesbischen-Gruppen organisiert.
       
       Die Kampagne für sicheren Sex steht unter dem Motto „Protect yourself at
       all times“ (Schütze dich immer!), jenem Satz, den jeder Ringrichter vor
       Kampfbeginn den beiden Kontrahenten im umzäunten Oktagon mit auf den Weg
       gibt.
       
       Im Februar hatte Carmouche ihren ersten [1][Kampf] für die UFC bestritten –
       es war der erste Frauenkampf der Organisation überhaupt. Zwar unterlag sie
       ihrer Kontrahentin Ronda Rousey in der ersten Runde durch einen Armhebel,
       doch die große öffentliche Aufmerksamkeit für den Kampf nutzte sie, um für
       Toleranz gegenüber schwulen und lesbischen SportlerInnen zu werben.
       
       Und anders als Orlando Cruz, dem puerto-ricanischen Boxer, der sich im
       vergangenen Jahr geoutet hatte, schlug ihr aus den Reihen der MMA-Fans
       keine Hasswelle entgegen – im Gegenteil. „Ich bekam nur positive
       Rückmeldungen“, berichtet die 29-Jährige. Inzwischen hat sie unzählige
       Interviews gegeben, das Fernsehen drehte Homestorys über sie und ihre
       Lebensgefährtin. Allein auf Facebook hat Carmouche über 35.000 Fans.
       
       ## Don't ask, don't tell - kein Outing in der Armee
       
       Das war nicht immer so. Als US-Marine-Soldatin war sie dreimal im Irak –
       und litt unter der damals noch geltenden „Don’t ask, don’t
       tell“-Gesetzgebung, die es ihr verbot, sich als Soldatin offen zu ihrer
       sexuellen Orientierung zu bekennen. Aus der Armee auszusteigen, war für sie
       eine Befreiung – obwohl sie bis heute sagt, dass die Erfahrungen bei den
       Marines sie fürs Leben geprägt haben.
       
       Um im Kampfsport nach oben zu kommen, finanziert sich Carmouche durch
       Mitarbeit in ihrem [2][Trainingszentrum]: Morgens schließt sie die Türen
       auf, macht Tresendienst, leitet Kurse, bis heute. Wohl kein anderer
       UFC-Star ist so erreichbar wie Liz Carmouche. Ihr nächster Kampf ist am 6.
       November.
       
       23 Oct 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.youtube.com/watch?v=QpQhPpNggAg
 (DIR) [2] http://www.sdcombatacademy.com/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Pickert
       
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