# taz.de -- Test des ADAC: Jeder vierte Kindersitz fällt durch
       
       > Schadstoffe, gerissene Verankerungen und eine Babyschale, die beim
       > Seitenaufprall versagt: Der ADAC bemängelt im Test besonders viele
       > schlechte Modelle.
       
 (IMG) Bild: Billig heißt nicht schlecht – und teuer heißt nicht gut, ergibt der ADAC-Test.
       
       MÜNCHEN dpa | Beim neuen ADAC-Kindersitztest sind vier von 15 Modellen mit
       mangelhaft durchgefallen. Das war etwa jeder vierte. Für Kinder können
       einige der Mängel eine Verletzungsgefahr bergen, wie der ADAC mitteilte.
       Einmal vergaben die Tester die Note ausreichend, drei Mal befriedigend und
       sechs Mal gut. Nur ein Sitz schnitt sehr gut ab, wie der am Donnerstag in
       München veröffentlichte Kindersitztest von ADAC und Stiftung Warentest
       ergab. „Generell gibt es dieses Mal auffallend viele schlechte Modelle“,
       fasste der Autoclub zusammen.
       
       Ein Sitz habe beim Frontaufprall versagt. Der Gurt sei beim Crashtest aus
       der Führung gerutscht - und würde in den Hals des Kindes einschneiden. Ein
       anderes Modell riss aus der Verankerung; der Sitz flog durch das Fahrzeug.
       Ein weiteres hatte viel zu hohe Schadstoffwerte, und bei dem vierten
       mangelhaften Modell würde das Baby trotz Babyschale beim Seitenaufprall
       ungeschützt an die Autotür gedrückt. „Das zeigt wieder einmal, wie wichtig
       der Seitenaufpralltest ist, der in der neuen EU-Richtlinie ja nun endlich
       vorgeschrieben ist“, sagte ADAC-Sprecherin Bettina Hierath.
       
       Sie nannte den Test einen „Ausreißer im negativen Sinne“; in den
       vergangenen Jahren seien die Tests an sich deutlich besser geworden. Es
       gebe aber auch bei den neuen Modellen in allen Alters- und Gewichtsklassen
       gute Sitze. Erneut bestätige sich, dass die teuersten nicht unbedingt die
       besten Produkte seien. „Billig heißt nicht schlecht, und teuer nicht
       automatisch gut.“
       
       Das beste Produkt stammt aus der mittleren Preisklasse. Als Plus werteten
       die Tester unter anderem einen gepolsterten Bügel, der das Kind in der
       Position hält. „Das Kind hat einfach mehr Halt.“ Nicht jeder kleine
       Mitfahrer komme aber mit dem Bügel, dem sogenannten, Fangkörper zurecht.
       
       Der Autoclub prüft die Kindersitze unter anderem mit eigens für den Test
       entwickelten Puppen, mit Dummies. Mit einem Prüfschlitten, auf dem eine
       Autokarosserie montiert ist, simulieren die Tester jeweils Front- und
       Seitenaufprall. Geprüft werden auch der Gurtverlauf, die Größenanpassung,
       die Standfestigkeit auf dem Fahrzeugsitz, die Kopfabstützung und die
       Ergonomie.
       
       Neu ist seit 2011 die Schadstoffprüfung an den Teilen, mit denen das Kind
       in Kontakt kommt. Unter anderem wird auf polyzyklische aromatische
       Kohlenwasserstoffe untersucht, die manchmal krebserregend sein können,
       ferner auf Flammschutzmitteln, bestimmte Farbstoffe und Schwermetalle.
       
       24 Oct 2013
       
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