# taz.de -- Kommentar zu den BER-Kosten: Viel mehr Kontrolle, bitte!
       
       > Der Aufsichtsrat bräuchte einen Aufsichtsrat, der ihn kontrolliert.
       
       Dass diese Nachricht kommen würde, war klar: Der Flughafen BER wird wohl
       noch mal gut eine Milliarde Euro teurer und den Bund, Berlin und
       Brandenburg letzten Endes knapp 6 Milliarden Euro kosten. Mindestens, muss
       man hinzufügen.
       
       Damit ist die Großbaustelle draußen in Schönefeld reif für die Aufnahme in
       die Bibliothek der großen philosophischen Fragen. Ist Verschwendungssucht
       eine Tugend? Muss man diese und weitere Hiobsbotschaften mit biblischem
       Gleichmut ertragen? Und mit Kant: Was können wir wissen über das endgültige
       Ausmaß dieses Fiaskos?
       
       Die ersten beiden Fragen kann jeder für sich selbst beantworten. Das sollte
       auch für die letzte gelten. Dafür müsste aber wirklich alles veröffentlicht
       werden, was an Unterlagen über den Bau des Flughafens existiert. Damit
       jeder, der dafür zahlt – also jeder –, sich damit so intensiv, wie es
       beliebt, beschäftigen kann.
       
       Zudem müssen die Abgeordneten von Berlin und Brandenburg die Entwicklung
       auf der Baustelle stärker kontrollieren als bisher und als es der lediglich
       neunköpfige Untersuchungsausschuss – der vor allem die Vorgeschichte des
       BER-Desasters aufklären soll – darf. Sie sollten einen Aufsichtsrat bilden
       für den Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft.
       
       Das alles wäre außerdem Voraussetzung, um eine weitere große Frage
       beantworten zu können: Wann wird eigentlich der Point of no Return – an dem
       es dann billiger ist, den BER fertig zu bauen, als damit aufzuhören –
       erreicht?
       
       1 Nov 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bert Schulz
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA