# taz.de -- Beduinen-Umsiedlungen in Israel: Straßenschlachten bei Protesten
       
       > Zehntausende Beduinen sollen ihre bisherigen Wohnorte in der Negev-Wüste
       > verlassen. Gegner der Umsiedlungen lieferten sich am Wochenende
       > Scharmützel mit der Polizei.
       
 (IMG) Bild: Israelische Polizisten schützen sich gegen Steinwürfe.
       
       TEL AVIV dpa | Bei Demonstrationen in Israel gegen die geplante Umsiedlung
       palästinensischer Beduinen ist es zu Straßenschlachten mit mehreren
       Verletzten gekommen. Ein israelischer Polizeisprecher teilte am Sonntag
       mit, bei heftigen Auseinandersetzungen in dem Ort Hura in der Negev-Wüste
       und in der Hafenstadt Haifa seien am Vortag insgesamt 15 Polizisten
       verletzt worden.
       
       Die Demonstranten hätten mit Steinen und Brandflaschen geworfen. 45 von
       ihnen seien festgenommen worden. Die Polizei setzte nach Medienberichten
       Tränengas, Blendgranaten und Wasserwerfer ein.
       
       Die Proteste am „Tag des Zorns“ in Hura, Haifa und anderen Ortschaften
       richteten sich gegen Pläne der Regierung, Zehntausende Beduinen aus
       verstreut in der Negev-Wüste gelegenen Siedlungen in einige wenige größere
       Orte umzusiedeln – notfalls auch gegen deren Willen. Dabei sollen sie ihre
       angestammten Ansprüche auf Weideland verlieren und entsprechend entschädigt
       werden. Aus israelischer Sicht sind die Siedlungen in der Wüste illegal.
       
       Bei einem anderen gewaltsamen Zwischenfall erschoss in der Nacht zum
       Samstag ein israelischer Hilfspolizist in der Stadt Petach Tikva einen
       Palästinenser. Polizeisprecher Mickey Rosenfeld sagte am Sonntag, der Mann
       habe den Polizisten während eines Einsatzes mit einem großen Steinblock
       bedroht. Es handele sich um einen illegalen Arbeiter aus dem
       Westjordanland. Die Zahl der ohne Genehmigung in Israel arbeitenden
       Palästinenser wird auf mehrere Zehntausend geschätzt.
       
       Im Gazastreifen protestierten am Samstag unterdessen Dutzende Kinder gegen
       die jahrelange Blockade des Palästinensergebiets durch Israel. Am Strand
       der Stadt Gaza ließen sie etwa 200 gut 40 Zentimeter lange Holzschiffchen
       im Mittelmeer zu Wasser. Damit wollen sie auf die immer katastrophaleren
       Lebensbedingungen der 1,7 Millionen Bewohner der palästinensischen Enklave
       aufmerksam machen. Seit Ägypten die Schmugglertunnel unter der Grenze im
       Juli schließen ließ, hat sich die wirtschaftliche Lage in dem von der
       radikalislamischen Hamas regierten Gebiet weiter verschlechtert.
       
       1 Dec 2013
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Negev
 (DIR) Israel
 (DIR) Beduinen
 (DIR) Israel
 (DIR) Israel
 (DIR) Israel
 (DIR) Israel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Israelisches Bombardement: Tödlicher Anschlag in Gaza
       
       In Gaza kam es zu einen tödlichen Anschlag durch Israels Luftwaffe. Eine
       Reaktion auf die Exekution eines Israeli an der Grenze. Neue Siedlungspläne
       sorgen für Unruhe.
       
 (DIR) EU-Forschungskooperation mit Israel: Kein Geld für besetzte Gebiete
       
       Die Netanjahu-Regierung steckt in der Zwickmühle. Soll Israel weiter mit
       der EU zusammen forschen, muss es die EU-Position zur Siedlungspolitik
       anerkennen.
       
 (DIR) Israel-Palästina-Friedensprozess: Livni will keine Dramen mehr
       
       Obwohl zwei palästinensische Diplomaten zurückgetreten sind, sollen die
       Nahost-Gespräche weitergehen. Die israelische Chefunterhändlerin ist
       dennoch verärgert.
       
 (DIR) Kommentar israelischer Siedlungsbau: Falsche Taktik
       
       Netanjahu lässt erst einmal nicht weiter bauen und hofft so, die USA von
       einem Einlenken bei den Nuklearverhandlungen mit Iran abzuhalten.