# taz.de -- FDP zofft sich vor Bundesparteitag: „Europa-Romantik“ unerwünscht
       
       > Mitfühlender Liberalismus? Von wegen. Zwei FDP- Landesvorsitzende gehen
       > den designierten Parteichef Lindner an. Auch Euro-Kritiker Schäffler
       > meldet sich.
       
 (IMG) Bild: Schon vor Amtsantritt muss er durch den liberalen Spießrutenlauf: Christian Lindner.
       
       HAMBURG afp | Die FDP streitet vor ihrem Bundesparteitag über den
       Europakurs des designierten Parteichefs Christian Lindner. Die
       „Europa-Romantik eines Hans-Dietrich Genscher“ sei nicht der richtige Weg
       zur Lösung der Probleme, sagt Hessens FDP-Landeschef Jörg-Uwe Hahn zum
       Spiegel. Die FDP sei europafreundlich, dürfe sich bei dem Thema aber nicht
       zu beliebig positionieren. Der frühere Bundestagsabgeordnete Frank
       Schäffler, ein scharfer Kritiker der Euro-Rettungspolitik, habe in vielen
       Punkten Unterstützung in der Partei, sagte Hahn.
       
       Lindner hatte erklärt, er wolle den Kurs der FDP in der Europapolitik
       fortsetzen. Er verwies auch auf die Mitgliederbefragung vor zwei Jahren
       über die Politik zur Euro-Rettung. „Jeder weiß, dass der
       Mitgliederentscheid über die Macht gewonnen wurde, nicht über die
       Argumente“, sagte Hahn.
       
       Der Euro-Kritiker Schäffler richtete schwere Vorwürfe an die Adresse
       Lindners. „Ich habe Lindner die Hand zur Zusammenarbeit gereicht, aber er
       hat brüsk abgelehnt“, klagte er. „Das ist in einer solchen Situation
       falsch.“ Offenbar wolle der neue Parteichef doch nicht die
       Integrationsrolle übernehmen, von der er immer rede. Schäffler will bei dem
       Parteitag in Berlin für das Präsidium kandidieren.
       
       Kritik gibt es auch am Konzept des mitfühlenden Liberalismus, das Lindner
       propagiert. „Die außerparlamentarische Opposition ist ein rauer Ort, dort
       wird man schnell vergessen“, sagte der sächsische Landesvorsitzende Holger
       Zastrow dem Spiegel. Er plädiert dafür, sich auf einige Kernbotschaften zu
       beschränken. „Wir müssen zuspitzen und vereinfachen“, sagte er. „Mit großen
       philosophischen Debatten werden wir in unserer Situation nur schwer Gehör
       finden.“
       
       1 Dec 2013
       
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