# taz.de -- Fußball-Bundesliga: Fünfter Sieg in Folge für Gladbach
       
       > Gladbach besiegt Freiburg – an der Tabellenspitze gibt es keine
       > Veränderungen. Doch für großen Unterhaltungswert sorgen die Hoffenheimer
       > im Duell mit Bremen.
       
 (IMG) Bild: Mönchengladbachs Torwart Marc-André ter Stegen kommt vor Freiburgs Sebastian Kerk (l.) an den Ball
       
       DÜSSELDORF dpa | Pflichtsieg der Rekord-Bayern, spektakuläres Torfestival
       in Sinsheim – am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga traten nicht die
       Triple-Sieger aus München, sondern die Profis aus Hoffenheim und Bremen als
       große Unterhaltungskünstler auf.
       
       Nach dem 4:4 im vogelwilden Duell beider Teams war Markus Gisdol mit seinen
       Nerven am Ende. „Wenn wir sieben schießen, kriegen wir wahrscheinlich auch
       sieben“, klagte der 1899-Coach aus Verärgerung über die anhaltende
       Trefferflut in den Spielen seiner Mannschaft. „Wir sind am Ende der
       Fahnenstange angekommen, was die Verträglichkeit dieser Sache angeht.“
       
       Sage und schreibe 66 Tore fielen in den bisher 14 Partien der Kraichgauer.
       Zwar trafen sie in dieser Saison genauso häufig wie der FC Bayern ins
       gegnerische Netz, kassierten aber fast fünfmal so viele Gegentore wie der
       Tabellenführer.
       
       Im Spiel gegen Bremen, das Torjäger Kevin Volland als „Scheißspektakel“
       bezeichnete, brachten sich die Hoffenheimer trotz einer 4:2-Führung in der
       Schlussphase um den Lohn. „Wenn man eine normale Saison spielt, dann würde
       man jetzt sagen: Boah, geil, so ein Spiel mal abzuliefern. Aber bei uns ist
       es jede Woche so“, kommentierte Gisdol.
       
       ## Arjen Robben besser denn je
       
       Ungleich ruhiger ging es in München zu. Nach dem glanzlosen 2:0 des
       Spitzenreiters über das Schlusslicht Braunschweig warb selbst der ansonsten
       als strenger Kritiker bekannte Matthias Sammer um Verständnis. „Es hat
       gemenschelt bei uns“, sagte der Sportvorstand mit Verweis auf die
       anhaltende Terminhatz für die Profis.
       
       Die wenigen Glanzpunkte setzte Arjen Robben. Nach jeweils einem Tor in
       Dortmund und Moskau traf der Niederländer gegen die Norddeutschen gleich
       zweimal. Wenige Wochen vor seinem 30. Geburtstag scheint Robben besser und
       belastbarer denn je. Trainer Pep Guardiola hofft, dass dem Turbo-Kicker mit
       dem sensiblen Körper gesundheitliche Rückschläge erspart bleiben: „Ich
       klopfe auf Holz, er war immer noch nicht verletzt.“
       
       Schon am kommenden Wochenende könnten die Bayern einen weiteren Verfolger
       abschütteln. Schließlich kommt es zum Duell des Zweiten aus Leverkusen mit
       dem Dritten aus Dortmund. Beide Teams stimmten sich mit Siegen auf das
       Spitzenspiel ein. Bayer betrieb beim 3:0 über Nürnberg Wiedergutmachung für
       das peinliche 0:5 drei Tage zuvor gegen Manchester United.
       
       Der zweifache Torschütze Heung-Min Son übermittelte Genesungswünsche an
       Sportdirektor Rudi Völler, der vom Teamarzt kurz vor der Partie wegen
       Nierenproblemen in ein Krankenhaus geschickt worden war: „Schön, dass wir
       für Rudi gewinnen konnten.“
       
       ## Freiburg bleibt in der Abstiegszone
       
       Borussia Mönchengladbach festigte mit dem 1:0 gegen den SC Freiburg am
       Sonntag den vierten Tabellenplatz und stellte durch den nächsten Heimsieg
       mit sieben Erfolgen vom Saisonbeginn an einen Vereinsrekord auf. Der
       Brasilianer Raffael schoss das Gladbacher Tor, durch das Freiburg trotz
       einer lange disziplinierten Leistung die Abstiegszone nicht verlassen
       konnte.
       
       Nach zuletzt zwei Bundesliga-Niederlagen fanden auch die Dortmunder zurück
       auf Erfolgskurs. Ein Freistoß von Pierre-Emerick Aubameyang und zwei
       Elfmeter von Robert Lewandowski ebneten den Weg zum schwer erkämpften
       3:1-Sieg in Mainz. Die Freude der Dortmunder wurde durch neue
       Verletzungssorgen getrübt. In Marco Reus, Sven Bender und Jakub
       Blaszczykowski wurden gleich drei Profis angeschlagen ausgewechselt. Klopp
       flüchtete sich mit Blick auf das Pokal-Spiel am Dienstag beim Drittligisten
       Saarbrücken in Galgenhumor: „Wir sind nett genug, uns auf ein Niveau
       herunterzuverletzen, dass das am Ende doch noch ein spannender Wettkampf
       wird.“
       
       Für Eintracht Frankfurt wird die Lage im Abstiegskampf immer bedrohlicher.
       Nach der 0:2-Niederlage gegen Hannover 96 warten die Hessen seit neun
       Bundesliga-Partien auf einen Dreier. Mame Diouf und Szabolcs Huszti
       beendeten mit ihren Toren die Durststrecke der Hannoveraner, die zuvor
       sieben Spiele in Serie ohne Sieg waren.
       
       ## Alle Elfmeter verwandelt
       
       Jeweils drei Elfmeter wurde in Mainz und Sinsheim verhängt. Insgesamt
       achtmal zeigten die Schiedsrichter auf den Punkt. So viele Strafstöße gab
       es zuletzt am 2. Spieltag der Saison 1999/2000. Bemerkenswert: Alle
       Elfmeter wurden verwandelt.
       
       Als eiskalter Vollstrecker erwies sich auch der Schalker Jefferson Farfán
       beim 3:0 über den VfB Stuttgart. Nach der überzeugenden Vorstellung
       verzogen sich die dunklen Wolken über dem Revier.
       
       „Dass wir so dominant und überzeugend auftreten, war nach dem schweren
       Champions-League-Spiel in Bukarest nicht selbstverständlich“, befand
       Trainer Jens Keller. Auch die Laune von Sportvorstand Horst Heldt, der nach
       der Nullnummer in Rumänien noch ungewohnt gereizt war, verbesserte sich
       spürbar. Schließlich hält Schalke als Tabellenfünfter Kontakt zum
       Spitzenquartett.
       
       1 Dec 2013
       
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