# taz.de -- Inselstreit zwischen Japan und China: Ärger um die Luftverteidigungszone
       
       > Die Situation im Ostchinesischen Meer entspannt sich nicht: China hält an
       > der Verteidigungszone fest, Japan ignoriert sie. Die USA schicken Joe
       > Biden in die Region.
       
 (IMG) Bild: Auf dem Flugzeugträger Liaoning im Ostchinesischen Meer: Die chinesische Marine lässt die Zone nicht aus den Augen.
       
       TOKIO/PEKING/TAIPEH/MANILLA ap/rtr/afp | Im Inselstreit mit Japan hat die
       chinesische Regierung den Ton verschärft. Mit der Entscheidung, den zur
       chinesischen Verteidigungszone erklärten Luftraum weiterhin unangekündigt
       zu durchfliegen, habe die japanische Regierung den Konflikt „absichtlich
       politisiert“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking.
       
       Dagegen wurde die Empfehlung der US-Regierung an amerikanische
       Fluggesellschaften begrüßt, ihre Verkehrsflüge über die umstrittene
       Seeregion vorher anzumelden. Das US-Außenministerium hatte am Wochenende
       den heimischen Fluggesellschaften geraten, ihre Flüge über die Region wie
       von der Führung in Peking gefordert bei den chinesischen Behörden
       anzukündigen.
       
       Daran hielten sich drei große US-Airlines dann auch. Dagegen durchquerten
       japanische Fluggesellschaften in Absprache mit der Regierung in Tokio
       weiterhin ohne Ankündigung den kürzlich zur chinesischen Verteidigungszone
       erklärten Luftraum. In der Gegend liegt auch eine von beiden Ländern
       beanspruchte Inselgruppe.
       
       Wegen des Säbelrasselns zwischen Japan und China wollen sich die USA um
       Entspannung bemühen. Der enge Verbündete der Regierung in Tokio schickte
       Vizepräsident Joe Biden in die Region. Der Stellvertreter von US-Präsident
       Barack Obama wird am Dienstag zu Gesprächen in Tokio erwartet, gegen Ende
       der Woche ist ein Treffen in Peking geplant. Anschließend reist Biden
       weiter und besucht auch Südkorea.
       
       ## Auch Taiwan schickt Flugzeuge
       
       Nach den USA, Japan und Südkorea hat auch Taiwan bekanntgegeben,
       Kampfflugzeuge in die umstrittene chinesische Luftverteidigungszone über
       dem Ostchinesischen Meer geschickt zu haben. Die Luftwaffe habe vergangene
       Woche „rund 30 Flüge“ in ein Gebiet ausgeführt, das mit einer taiwanischen
       Luftverteidigungszone überlappt, sagte Verteidigungsminister Yen Ming am
       Montag vor dem Parlament. Sollten chinesische Flugzeuge in das überlappende
       Gebiet eindringen, würden Kampfflugzeuge entsandt.
       
       Taiwans Regierungschef Ma Ying Jeou, der bessere Beziehungen mit Peking
       anstrebt, hatte erst am Freitag unter dem Druck der Opposition gegen die
       Luftverteidigungszone protestiert. Die Opposition kritisierte seine
       Äußerungen jedoch als zu schwach, während das Parlament die Regierung
       drängte, keine Flugpläne an Peking zu übermitteln.
       
       ## China streitet auch mit den Philippinen
       
       China schließt die Einrichtung einer weiteren Luftverteidigungszone über
       umstrittenen Gebieten nicht aus. Die chinesische Botschafterin auf den
       Philippinen, Ma Keqing, erklärte am Montag, ihr Land habe das Recht zu
       entscheiden, wo und wann es eine solche Zone errichte.
       
       China und die Philippinen streiten sich über eine Region im Südchinesischen
       Meer, auf die beide Nationen Anspruch erheben. Ob dort eine
       Luftverteidigungszone geplant sei, wisse sie jedoch nicht, sagte Ma. Sie
       verteidigte die Einrichtung der Zone, das Recht dazu sei in der
       Souveränität des Landes begründet.
       
       2 Dec 2013
       
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