# taz.de -- Sonntagsspiele Fußball-Bundesliga: Hertha wieder mit Blick nach oben
       
       > Mit 2:0 gewinnt Hertha das Aufsteigerduell in Braunschweig. Der SC
       > Freiburg verliert zu Hause mit 0:3 gegen den VFL Wolfsburg.
       
 (IMG) Bild: Herthas Ronny bejubelt den Treffer zum 0:2 gegen Eintracht Braunschweig
       
       BRAUNSCHWEIG/FREIBURG/BERLIN dpa | Hertha-Rückkehrer Ronny hat im Duell der
       Aufsteiger den Unterschied ausgemacht. Dank seiner Vorlagen gewannen die
       Berliner 2:0 (1:0) bei Eintracht Braunschweig und können sich in der
       Fußball-Bundesliga wieder nach oben orientieren.
       
       Beim Tabellenletzten traf Adrián Ramos am Sonntagabend in der 20. Minute
       nach einem Ronny-Eckball, Tolga Cigerci (80.) sorgte nach einer weiteren
       Vorlage des Brasilianers mit seinem ersten Bundesliga-Tor für die
       Entscheidung zum 2:0.
       
       Hertha-Manager Michael Preetz nannte den Einsatz seines „Sorgenkindes“
       Ronny, den er in dieser Woche zum Rapport bestellt hatte, als „mit
       spielentscheidend“.
       
       Vor 23.100 Zuschauern im ausverkauften Stadion blieben die Braunschweiger
       Gastgeber, die in der Schlussphase Timo Perthel mit Gelb-Rot verloren, auch
       im vierten Spiel in Serie ohne Tor – damit stellten sie ihren Negativrekord
       aus dem Jahr 1985 ein.
       
       Mit 22 Punkten ist Hertha schon nach dem 15. Spieltag deutlich über dem
       Hinrunden-Soll. Nach zuletzt zwei sieglosen Spielen sind die Berliner
       weiter Tabellensiebter, verkürzten aber den Abstand auf den
       Europa-League-Rang sechs auf zwei Punkte. Braunschweig bleibt mit acht
       Zählern Tabellenletzter.
       
       ## Pyrotechnik im Fanblock
       
       Das Spiel hatte kaum begonnen, da musste Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer
       die Partie wieder unterbrechen. Pyrotechnik im Berliner Fanblock sorgte
       nicht nur für Kopfschütteln bei Hertha-Trainer Jos Luhukay, sondern auch
       für dichte Rauchschwaden auf dem Spielfeld.
       
       Beide Trainer hatten mit ihren Aufstellungen überrascht. So erhielt
       Aufstiegsheld Ronny wieder einmal einen Platz in der Berliner
       Anfangsformation. Auch Eintracht-Trainer Thorsten wechselte auf drei
       Positionen durch und bot Torsten Oehrl als Offensivkraft auf.
       
       Herthas Tolga Cigerci sorgte mit einem Distanzschuss für erste Torgefahr.
       Danach gewannen die Gastgeber die Oberhand, Oehrl und zweimal Orhan Ademi
       hatten gute Chancen. Auf der Gegenseite sorgte Nico Schulz mit einem
       Lattentreffer für das nächste Berliner Ausrufezeichen. Kurz später
       rechtfertigte Ronny schon mal seine Rückkehr ins Hertha-Team. Seine Ecke in
       den Fünfmeterraum köpfte Ramos unhaltbar für Torhüter Daniel Davari ins
       Tor.
       
       Die Gastgeber spielten anfangs agiler als die Berliner, zeigte sich aber
       wieder einmal im Abschluss zu harmlos. „Wir müssen einfach weiter im
       Training daran arbeiten“, äußerte sich der verletzte Mittelfeldspieler
       Marco Caligiuri am Sky-Mikrofon zur Halbzeit ratlos.
       
       Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste der verletzte Ermin Bicakcic für
       Marcel Correia weichen. Der Portugiese bekam es gleich mit einer
       sehenswerten Aktion von Torschütze Ronny zu tun, der mit einer technisch
       sehenswerten Aktion Eintracht-Schlussmann Davari zu einer Parade zwang.
       Braunschweig erhöhte den Druck, blieb aber im Abschluss zu harmlos. Berlin
       ließ sich zurückfallen, das genügte gegen die Angriffsbemühungen der
       Niedersachsen. Deniz Dogan (76.) mit einem Freistoß aus etwa 25 Metern
       sorgte für etwas Gefahr.
       
       Auf der Gegenseite hätte Sandro Wagner für die Entscheidung sorgen können,
       doch die Beinahe-Kopie mit Kopfball nach Ecke von Ronny ging an die Latte
       und vor die Linie. Den Sieg sicherte dann Cigerci, der bei einem Konter
       eine weitere Vorlage von Ronny verwertete.
       
       ## Freiburg verliert gegen Wolfsburg
       
       Der SC Freiburg hat unterdessen vor dem entscheidenden
       Europa-League-Gruppenspiel den Sprung aus der Gefahrenzone der
       Fußball-Bundesliga verpasst. Die zu Hause weiterhin sieglosen Breisgauer
       bleiben nach dem 0:3 (0:2) gegen den immer stärker auftrumpfenden VfL
       Wolfsburg auf Relegationsplatz 16 und konnten sich kein Selbstvertrauen für
       die Partie gegen den FC Sevilla am Donnerstag holen.
       
       Wolfsburg steht dank der Treffer von Maximilian Arnold (8.), Ivica Olic
       (11.) und Marcel Schäfer (90.+1) auf Platz fünf und gehört nach nunmehr
       sieben Partien ohne Niederlage zu den Anwärtern auf einen Europapokalplatz
       im kommenden Jahr.
       
       Nach dem knappen Heim-Aus im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen hatte
       Freiburgs Trainer Christian Streich erstmals in dieser Saison zum zweiten
       Mal nacheinander die gleiche Startformation aufgeboten. Doch sie verschlief
       den Anfang des Spiels. Die Gäste ließen sich vom erneuten Ausfall ihres
       Regisseurs Diego wegen muskulärer Probleme nicht beeindrucken. Ersatz
       Arnold nutzte gleich die erste Möglichkeit. Eine flache Eingabe von
       Rechtsverteidiger Patrick Ochs konnte der 19-Jährige ungestört zu seinem
       schon fünften Saisontor eindrücken.
       
       Nur drei Minuten später schloss Olic vor 22.800 entsetzten Fans ebenso
       unbedrängt eine feine Kombination nach einem Querpass von Luiz Gustavo ab.
       60 Sekunden nach seinem siebten Saisontreffer verstolperte der kroatische
       Routinier zum Glück für die Hausherren eine Eingabe allein vor dem Tor.
       
       ## Diagne nach 21 Minuten raus
       
       Streich versuchte von der Seitenlinie aus, seine Akteure wachzurütteln und
       nahm den indisponierten Diagne nach 21 Minuten vom Feld. Doch nur eine
       Minute später hätte Slobodan Medojevic fast das 0:3 erzielt, der Serbe
       schoss aber am langen Eck vorbei. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Partie
       bereits entschieden sein können.
       
       Erst danach tauchte der Gastgeber gefährlich vor dem Wolfsburger Tor auf
       und hatte Pech: Ein Tor von Gelson Fernandes zählte zu Unrecht wegen
       Abseits nicht, weil der Ball zuvor vom VfL kam. Der SC konnte das Geschehen
       nun zumindest etwas ausgeglichener gestalten, entging aber nur knapp dem
       nächsten Gegentreffer, als Naldo den Ball vorbeizirkelte (43.).
       
       Die Breisgauer mussten nach Wiederanpfiff den nächsten Rückschlag mit der
       Auswechslung von Francis Coquelin verkraften, der bei einem Zweikampf
       umknickte. Matthias Ginter drückte eine Flanke von Sebastian Kerk knapp
       über die Latte (69.). Naldo hätte danach alles klar machen müssen, Immanuel
       Höhn rettete jedoch auf der Linie (79.). Kerk vergab auf der anderen Seite
       noch das mögliche 1:2 (88.), Ivan Perisic traf für den VfL in der
       Nachspielzeit die Latte. Schäfer machte es Sekunden später dann besser.
       
       8 Dec 2013
       
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