# taz.de -- Messi mosert über Barça-Vize: Leo ist kein netter Junge mehr
       
       > Lionel Messi wirft dem für die Finanzen des FC Barcelona zuständigen
       > Javier Faus vor, keine Ahnung von Fußball zu haben. Mehr Gehalt habe er
       > nie gefordert.
       
 (IMG) Bild: Hat seine Zurückhaltung in den Wind geschossen: Lionel Messi
       
       MADRID/BARCELONA dpa | Das einst makellose Image von Lionel Messi bekommt
       immer mehr Kratzer. Nach Finanzaffären und Verletzungspech macht dem
       vierfachen Weltfußballer nun auch Streit im eigenen Klub zu schaffen.
       
       Der eigentlich als sehr zurückhaltend bekannte Profi des FC Barcelona
       attackierte am Freitag den Vizepräsidenten des Klubs für Finanzen, Javier
       Faus, mit scharfen Worten. „Herr Faus ist eine Person, die von Fußball
       keine Ahnung hat“, sagte Messi. Der 26 Jahre alte Argentinier reagierte
       damit auf Aussagen von Faus zur Zukunft des Profis. Die Frage einer
       weiteren Gehaltsanhebung sei nicht aktuell, hatte der Funktionär erklärt.
       Messi hatte im Februar einen neuen Vertrag bis 2018 unterschrieben.
       
       Faus wolle Barcelona wie ein Unternehmen führen, das sei der katalanische
       Klub aber nicht, meinte Messi. „Barcelona ist einer der größten Vereine der
       Welt, und daher verdient er auch, nur von den besten Funktionären
       repräsentiert zu werden“, fügte der Profi mit dem Ruf des netten Jungen im
       Interview des Radiosenders RAC1 an. Weder er noch seine Familienangehörige
       hätten eine Gehaltsanhebung gefordert. Zur Zeit kuriert der Stürmer eine
       Oberschenkelverletzung, die ihn seit fast eineinhalb Monaten zum Pausieren
       zwingt, nicht in Barcelona, sondern in Buenos Aires aus.
       
       Nach seiner Vertragsverlängerung darf er sich Medienberichten zufolge zwar
       über ein Jahresgehalt von rund 16 Millionen Euro freuen, ist damit aber
       nicht der bestbezahlte Profi der Welt. Sein portugiesischer Erzrivale
       Cristiano Ronaldo von Real Madrid soll bis zu 21 Millionen bekommen.
       
       ## „100 Prozent Wohltätigkeit“
       
       Messi kommentierte in dem Interview auch spanische Medienmeldungen, gegen
       seinen Vater Jorge werde wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt: „Ich
       habe nichts gelesen, meine Familie hat mir davon erzählt (…) Wie ich immer
       gesagt habe: Ich spiele Fußball, mein Vater vertritt meine Interessen
       außerhalb der Felder.“ Das werde auch in Zukunft der Fall sein.
       
       Spanische Behörden hatten die Medienberichte inzwischen dementiert. Die
       Ermittlungen richteten sich gegen Drogenbanden, die im Verdacht stünden,
       Benefizspiele zur Geldwäsche missbraucht zu haben, hieß es. An den Spielen
       „Messis Freunde gegen den Rest der Welt“ hatten im Sommer 2012 in
       Lateinamerika neben dem Argentinier mehrere Barça-Profis teilgenommen.
       
       „Was wir damals gemacht haben war 100 Prozent Wohltätigkeit“, beteuerte
       Messi, der dieses Jahr auch wegen Steuerhinterziehung für negative
       Schlagzeilen gesorgt hatte. Er und sein Vater Jorge sollen dem spanischen
       Fiskus in den Jahren 2007, 2008 und 2009 einen mittleren, einstelligen
       Millionenbetrag vorenthalten haben.
       
       20 Dec 2013
       
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