# taz.de -- Geschenke aus dem Spätkauf: Das Atmen darf man nicht vergessen
       
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       > die kundigen Ideenprofis aus der taz-Kulturredaktion – völlig
       > unverbindlich.
       
 (IMG) Bild: Super Geschenkidee: Schwimmbrille.
       
       ## Schnitzeljagd
       
       Die Österreicher haben den Deutschen ja nicht gerade viel voraus. Aber eine
       Sache ganz bestimmt. Das Schnitzel. Wer einmal in Österreich geschnitzelt
       hat, der ist für immer und ewig fürs deutsche Schnitzel verdorben. Der
       Deutsche kann das einfach nicht. Aber er kann sich dem österreichischen
       Schnitzel nähern, kapiert er endlich, dass das echte Schnitzel in viel Fett
       schwimmen muss und nicht einfach gebraten werden kann. Und dafür gibt es
       die hohe Schnitzelpfanne von Riess aus schwarzer Emaille. Und die ist nicht
       nur hilfreich, sondern auch noch wahnsinnig schick. Geradezu formvollendet.
       Für die Grünkernbullette taugt sie vielleicht auch. Die schmeckt auch viel
       besser, wenn sie in Fett schwimmen durfte. Tania Martini 
       
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       ## Quelle der Inspiration
       
       Stilbewusstsein lässt sich für Kinder früh und für Erwachsene immerhin auch
       nachträglich erlernen. Es ist nie zu spät. Man muss nur mit den Kindern
       gehen und sich über gute Literatur ein wenig mitbilden. Der Wege zur Quelle
       der Inspiration sind viele. Manchmal tut es schon ein schöner Kalender. Der
       Diogenes Verlag aus Zürich hat etwa den – sehr repräsentativen – Kalender
       „Kinderlieblinge“ für das Jahr 2014 im Programm. Ihm haben wir auch die
       Abbildung von Jean de Brunhoff auf dieser Seite entnommen, die die
       Elefanten Babar und Celeste beim Skifahren zeigt. Jeder Monat macht mit
       einer erstaunlichen Szene aus berühmten Kinderbuchklassikern auf. Von Tomi
       Ungerer bis Sempé und Goscinny („Der kleine Nick“). Das hat Schick, ist
       très old-school und sehr anregend. Andreas Fanizadeh 
       
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       ## Ex oriente lux
       
       Die im Herbst erschienene Compilation „Songs of Gastarbeiter. Vol. 1“
       sollte jeder haben. Die Melodien sind grandios, die Beats funky, die
       Stimmen lassen aufhorchen. Gesungen wird in den Siebzigern und Achtzigern
       veröffentlichten, mal ironischen, mal klassenbewussten und ermutigenden,
       mal klagenden und ergreifenden Popsongs teils auf Deutsch, teils auf
       Türkisch. Letzteres muss die Sensibleren unter den gern als deutschstämmig
       bezeichneten Hörerinnen und Hörer schmerzlich berühren, weil es die
       integrationspolitisch komischerweise nie geäußerte Frage provoziert: Warum
       verstehe ich kein Wort? Cem Karaca gibt die Antwort: „Wir Menschen waren
       nicht interessant, darum blieben wir euch unbekannt.“ Ulrich Gutmair 
       
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       ## Good Vibrations
       
       Ja, die kann man verschenken. Via [1][LifeStyle Ladies] zu einem fairen
       Preis. Allerdings, wie der Name sagt, werden hier nur Ladies fit, munter
       und schlank gemacht, mit der Power Plate, die vibriert, während man
       trainiert. Das stimuliert alle Muskelgruppen, fördert die Durchblutung und
       spricht den Gleichgewichtssinn an, wodurch sich Körperhaltung und
       Koordination verbessern. Power Plates stehen natürlich auch schon in vielen
       Fitnessstudios herum. Was die LifeStyle Ladies den Studios voraushaben, ist
       die Trainerin, die immer dabei ist, wenn man auf der Platte steht. Sie
       korrigiert, wenn nötig, und sie schaut auch, dass man vor der wirklichen
       Anstrengung der einzelnen Übungen nicht kneift. Sehr effektiv! Da lässt es
       sich zu den Beach Boys dann auch gut tanzen. Brigitte Werneburg 
       
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       ## Meditative Reinigung
       
       Wenn nach langer Vinylabstinenz ein Schallplattenspieler in den Haushalt
       zurückgekehrt ist und die alten Platten – nein, man hatte nicht das Herz,
       sie wegzuwerfen oder sie zu verkaufen – tatsächlich im Keller lagern, dann
       ist es Zeit, dass sie ihm (oder umgekehrt) ein LP-Cleaning-Set schenkt (z.
       B. über [2][www.knosti.de], circa 45 Euro). Die alten Märchen, man könnte
       sie jetzt den Kindern vorspielen, die noch nicht auf der Welt waren, als
       man auf CD umstellte. Und selbst wieder hören, was Jahrzehnte vergessen
       war. Das Cleaning-Set arbeitet mechanisch, man gießt Reinigungsflüssigkeit
       in eine mit Bürsten versehene Wanne, schraubt Etikettschutz und Achse auf
       und dreht die Platte per Hand; Staub, Fingerabdrücke und andere knisternde
       Reste verschwinden. Etwas Zeit braucht diese Pflege, eine kleine meditative
       Pause, um über das Verstreichen der Jahre nachzudenken. Katrin Bettina
       Müller 
       
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       ## Wärme aus Oregon
       
       Die schönsten Wolldecken der Welt kommen aus Portland, Oregon. Dort
       befindet sich das Hauptquartier einer Wollspinnerei, die auf eine 150 Jahre
       währende Tradition zurückblickt. Pendleton Woolen Mills produziert in zwei
       kleineren Städten im Nordwesten der USA, in Pendleton, Oregon, und
       Washougal, Washington, und zwar auf besonderen Webstühlen und meistens mit
       Wolle von US-amerikanischen Schafen. Die Farben sind entweder erdig oder
       klar und leuchtend, die Muster variieren indigene Motive. Ich bin mir nicht
       sicher: Ist das schon eine leicht unzulässige Appropriation? Oder ein
       Zeichen besonderer Wertschätzung gegenüber dem Erbe der Native Americans?
       Wie dem auch sei, die Decken – und auch die Schals und die Taschen – sind
       toll. Im Kreuzberger Voo-Store gibt es eine kleine Auswahl. Wer sie unter
       [3][www.pendleton-usa.com] bestellt, hat ein Geschenk für 2014. Christina
       Nord 
       
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       ## Unter Wasser lächeln
       
       Ein vollkommen neues Raumgefühl: wenn man mit Schwimmbrille schwimmt. Eine
       ungeahnte Weite dehnt sich vor einem und unter einem aus; vom feindlichen
       Element wird das Wasser zum Spielplatz, zur Landschaft, zum Erlebnisraum.
       „Wir sind in die Zeit gestellt wie Fische ins Wasser“, heißt es im neuen
       Roman von J. M. Coetzee. Zumindest die zweite Hälfte dieses Satzes kann man
       dann kraulend nachvollziehen. Man darf nur zwischendurch das Atmen nicht
       vergessen.
       
       Die kleinen Schwimmbrillen sind für Wettkämpfe, die Großen bieten dafür
       Panoramablick. Ich bin für große Schwimmbrillen. Die Schwimmbrille Predator
       Flex Reactor hat zudem sich je nach Helligkeitsgrad verfärbende Gläser;
       aber das ist eher schon Spielerei. Wichtiger scheint: Wer seiner oder
       seinem Liebsten eine Schwimmbrille schenkt und selbst auch eine trägt, kann
       sich auch unter Wasser anlächeln. Das ist eine sehr nette Sache! Gute
       Schwimmbrillen gibt es in Sportfachgeschäften ab etwa 20 Euro. Dirk
       Knipphals 
       
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       ## Wedeln auf der Streckbank
       
       Zeit für ein Experiment: die eigene Lieblingssportart jemand Junges nahe
       bringen. Zumindest den Versuch wagen: über einen Mittler, eine Skilehrerin.
       Mal schauen, wie der Kurs gelingt. Auf ausdrücklichen Wunsch bin ich mit
       dabei. Die eigene Geschichte auf den beiden Brettern, die die Welt
       bedeuten, beginnt im Alter von fünf. Angstlos geht es runter. Und wieder
       rauf auf den Berg. Und wieder runter. Zum Bremsen zunächst in den
       Tiefschnee, inklusive Stürze. Dennoch, Skifahren ist eine erbauliche,
       Euphorie erzeugende Sportart, die man ebensowenig verlernt wie
       Fahrradfahren.
       
       Alle Muskelpartien des Körpers werden beansprucht, wenn man auf der großen
       weißen Streckbank zu Tal fährt. Oder rutscht. Oder wedelt. Gemeinsam mit
       anderen übt man sich in Balance, um in der Spur der Lifte zu bleiben. Auf
       den Pisten ist man dafür auf sich allein gestellt und bestimmt
       Geschwindigkeit und Richtung selbst. Einmal losgefahren gibt es kein Halten
       mehr, aber eine Menge Spaß, Platz für Fuzzy-Garhammer-Schwünge, leuchtend
       rote Backen und einen pfundigen Muskelkater. Julian Weber
       
       23 Dec 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.lifestyleladies.com/
 (DIR) [2] http://www.knosti.de
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       ## TAGS
       
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       Zu Weihnachten darf sich die Leserschaft an einem Poem über einen
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       sich am 24. Dezember ihren Weihnachtsbaum direkt aus dem Wald.
       
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