# taz.de -- Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts: Stopp der A 14 weckt Hoffnungen
       
       > Das Bundesverwaltungsgericht erklärt die Nordverlängerung der
       > „Kanzlerautobahn“ für rechtswidrig. So mancher hofft auf ein Ende.
       
 (IMG) Bild: Weiter nördlich soll sie weitergeführt werden: A 14 nahe Halle.
       
       DRESDEN taz | Der geplante Weiterbau der Autobahn A 14 zwischen Magdeburg
       und Schwerin stockt erst einmal. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig
       erklärte den Planfeststellungsbeschluss für den dritten Abschnitt zwischen
       Colbitz und Dolle am Mittwoch für „rechtswidrig und nicht nachvollziehbar“.
       
       Das Landesverwaltungsamt müsse eine Umweltverträglichkeitsprüfung und
       Kompensationsmaßnahmen zur Einhaltung des Natur- und Landschaftsschutzes
       nachreichen, so die Richter. Verstöße gegen den Artenschutz und die
       Fauna-Flora-Habitat-Richtline in der Colbitz-Letzlinger Heide, die der
       klagende Umweltverband BUND ebenfalls gegen das Projekt angeführt hatte,
       sahen sie nicht.
       
       Die A 14 wird auch „Kanzlerautobahn“ genannt, weil der damalige SPD-Kanzler
       Gerhard Schröder sie im Wahlkampf 2002 versprochen hatte. Sie soll von
       Magdeburg über Wittenberge nach Schwerin verlängert werden und verläuft
       parallel zu den Bundesstraßen B 189 und B 5. Ohne größere Widerstände war
       im Jahr 2000 das wichtige Teilstück der A 14 zwischen Halle und Magdeburg
       fertiggestellt worden.
       
       Über den Sinn der Verlängerung nach Norden durch die dünn besiedelte
       Altmark wird seither gestritten. Die Landtagsfraktion der Grünen in
       Sachsen-Anhalt präsentierte im Dezember eine Studie, die höchstens 10.000
       Fahrzeuge pro Tag erwartet. „Daher besteht aus verkehrlicher Sicht kein
       Bedarf“, folgerte Grünen-Verkehrspolitiker Dietmar Weihrich.
       Regionalpolitiker und Gewerbetreibende erhoffen hingegen Impulse für die
       Region.
       
       ## „Grünste Autobahn Deutschlands“
       
       Waldbesitzer schließen sich wiederum Bürgerinitiativen gegen die A 14 an.
       Denn die geplante Autobahn führt durch eine ökologisch sensible Region. Auf
       155 Kilometern tangiert sie 41 Schutzgebiete verschiedenster Art. Auch
       deshalb sind die Kosten auf derzeit 1,3 Milliarden Euro hochgeschnellt, von
       denen 150 Millionen allein für Wildbrücken und andere vorgeschriebene
       Ausgleichsmaßnahmen veranschlagt werden.
       
       Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) spricht deshalb von der
       „grünsten Autobahn Deutschlands“ und begrüßte die „Klarstellung“ durch das
       Gericht, die er als „faktisches Baurecht mit Auflagen“ interpretiert. Diese
       seien lediglich „Stolpersteine, die uns etwas aufhalten“.
       
       Im Ministerium und Landesverwaltungsamt würden 17 neue Leute eingestellt,
       um die Mängel zu beseitigen. Das Bauprojekt sei schließlich im „Einklang
       mit dem EU-Ziel“, dass jeder Bürger in einer halben Stunde ein
       transeuropäisches Netz erreichen sollte. „Die Altmärker brauchen dafür
       derzeit im Durchschnitt 51 Minuten“, sagte Webel der taz.
       
       Oliver Wendenkampf, Landesgeschäftsführer des BUND, ist nicht gegen jede
       Autobahn. Aber seiner Meinung nach können Teile der A 14 nicht so gebaut
       werden, dass sie dem Natur- und Landschaftsschutz gerecht werden. „Die
       Gerichte werden diese Autobahn verhindern“, glaubt er. Zugleich erneuerte
       er sein Gesprächsangebot an die Landesregierung.
       
       8 Jan 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Michael Bartsch
       
       ## TAGS
       
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 (DIR) Fehlplanung
       
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