# taz.de -- Unruhen in der Ukraine: Was eine Entschuldigung wert ist
       
       > Nachdem ein Demonstrant von Polizisten misshandelt wurde, hat sich die
       > ukrainische Regierung entschuldigt. Einen Durchbruch bei Krisengesprächen
       > gab es nicht.
       
 (IMG) Bild: Ob die Gebete der orthodoxen Priester helfen, ist eher zweifelhaft.
       
       KIEW dpa/afp | Die ukrainische Regierung hat sich für die mutmaßliche
       Misshandlung eines Demonstranten durch eine Spezialeinheit der Polizei
       entschuldigt. Das Innenministerium bitte „wegen des indiskutablen Handelns
       von uniformierten Personen“ um Entschuldigung, hieß es am Donnerstag in
       einer Erklärung des Ministeriums.
       
       In einem auf der Onlineplattform Youtube veröffentlichten [1][Video] ist zu
       sehen, wie ein nackter Mann bei seiner Festnahme im Schneetreiben von
       Sicherheitskräften schikaniert wird.
       
       Die Uniformierten zwangen den nackten Mann, mit einem der Beamten für Fotos
       zu posieren. Der Beamte schlug das Opfer, auf dessen Rücken Schlagspuren zu
       sehen waren. Auch oppositionelle Medien verbreiteten das Video. Nach
       Angaben des Innenministeriums wurde eine Untersuchung eingeleitet, um
       herauszufinden, wann und wo die Aufnahmen entstanden sind.
       
       Derweil rüsten sich Regierungsgegner für neue Proteste. Zuvor hatte es in
       Krisengesprächen mit der prorussischen Führung keinen Durchbruch gegeben.
       In Kiew verstärkten Aktivisten am Freitag die Barrikaden im Zentrum. Sie
       errichteten auch neue Posten etwa an der stark genutzten Metrostation
       Kreschtschatik. Zudem besetzten sie das Ministerium für Agrarpolitik und
       Ernährungswirtschaft, wie Medien berichteten.
       
       ## Festgenommenen sollen wieder freigelassen werden
       
       Oppositionspolitiker wie der Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko sowie der
       frühere Parlamentspräsident Arseni Jazenjuk hatten in der Nacht zum Freitag
       nach Gesprächen mit Staatschef Viktor Janukowitsch ihre Anhänger zur
       „Waffenruhe“ und Geduld aufgerufen. Die Opposition nutzt die besetzten
       öffentlichen Gebäude als Rückzugslager sowie angesichts von tiefen
       Minustemperaturen zum Aufwärmen.
       
       Die Führung in Kiew hatte angekündigt, die nach den gewaltsamen Protesten
       der vergangenen Tage Festgenommenen wieder freizulassen. Außerdem erwartet
       die Opposition einen Rücktritt von Regierungschef Nikolai Asarow sowie eine
       Rücknahme umstrittener Gesetze zur Einschränkung demokratischer Freiheiten.
       Darüber soll das Parlament in einer Sondersitzung in der kommenden Woche
       entscheiden.
       
       Auch nach fünfstündigen Krisengesprächen am Donnerstag hatte es nach
       Angaben der Opposition keinen Durchbruch in dem Machtkampf in Kiew gegeben.
       Am Freitag wollte EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle in die
       Ex-Sowjetrepublik reisen, um dort zu vermitteln. Die Ukraine ist das
       wichtigste Transitland für russische Gaslieferungen in die Europäische
       Union.
       
       24 Jan 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.youtube.com/watch?v=k3rBMqBTTIg
       
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