# taz.de -- Waffenschmuggel in Bangladesch: Islamistenchef zu Tode verurteilt
       
       > Wegen Waffenschmuggel ist in Bangladesch der Chef der Islamistenpartei
       > zum Tode verurteilt worden. Die Waffen waren für eine indische
       > Rebellengruppe bestimmt.
       
 (IMG) Bild: Nach dem Urteil: Islamistenchef Nizami im Polizeiwagen
       
       CHITTAGONG afp | In Bangladesch ist der Vorsitzende der größten
       islamistischen Partei Jamaat-e-Islami zum Tode verurteilt worden. Außer
       gegen Motiur Rahman Nizami wurden auch gegen 13 weitere Angeklagte
       Todesurteile wegen des Vorwurfs des Waffenschmuggels verhängt, wie
       Staatsanwalt Kamal Uddin Ahmed am Donnerstag sagte.
       
       Demnach sollten die Waffen bei der Aktion im April 2004 an die indische
       Rebellengruppe United Liberation Front of Assam (ULFA) geliefert werden,
       die im Nordosten Indiens gegen die Regierung in Neu Delhi kämpft. Unter den
       Verurteilten ist auch der frühere Innenminister Lotfuzzaman Babar und die
       früheren Leiter der beiden wichtigsten Geheimdienste des Landes. Ebenfalls
       zum Tode verurteilt wurde der ULFA-Anführer Paresh Baruah, der allerdings
       auf der Flucht ist.
       
       Laut der Staatsanwaltschaft war der heute 70-jährige Parteichef Nizami
       persönlich involviert, als die Waffenlieferung per Schiff in eine
       staatliche Düngemittelfabrik gebracht wurde. Demnach umfasste die Lieferung
       knapp 5.000 Schusswaffen, 27.000 Granaten und 840 Raketenwerfer. Insgesamt
       waren in dem Fall 50 Menschen angeklagt.
       
       Nizami diente als Industrieminister unter Ministerpräsidentin Khaleda Zia
       von der Bangladesh Nationalist Party (BNP). Diese erlitt bei der Wahl 2008
       eine Niederlage und musste die Macht an die Awami League abgeben, die bei
       der umstrittenen Parlamentswahl Anfang Januar im Amt bestätigt wurde.
       
       Bereits im September war ein Jamaat-e-Islami-Führer wegen Verbrechen wegen
       des Unabhängigkeitskriegs zum Tode verurteilt und im Dezember hingerichtet
       worden. Das Urteil löste schwere Unruhen aus. Die Opposition sieht diesen
       und andere ähnliche Prozesse als politisch motiviert an.
       
       30 Jan 2014
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Islamismus
 (DIR) Bangladesch
 (DIR) Bangladesch
 (DIR) Bangladesch
 (DIR) Bangladesch
 (DIR) Bangladesch
 (DIR) Bangladesch
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Hinrichtung in Bangladesch: Islamist mit Kriegsvergangenheit
       
       Jahrzehnte nach dem Unabhängigkeitskrieg: Wegen angeblicher
       Kriegsverbrechen wurde der islamistische Politiker Motiur Rahman Nizami
       hingerichtet.
       
 (DIR) Islamismus in Bangladesch: Todesurteil für Parteichef
       
       1971 sagte sich Bangladesch von Pakistan los. Tausende starben im
       Unabhängigkeitskrieg. Einer der Verantwortlichen wurde jetzt verurteilt.
       
 (DIR) Wahltag in Bangladesch: Gewalt überschattet Abstimmung
       
       Die Parlamentswahl wurde von Angriffen auf Wahllokale, Betrug und einer
       geringen Beteiligung überschattet. In 150 Lokalen muss nachgewählt werden.
       
 (DIR) Abdul Kader Mollah getötet: Krawalle nach Hinrichtungen
       
       In Bangladesch wurde am Donnerstag der verurteilte islamistische
       Oppositionelle Abdul Kader Mollah gehängt. Seither kommt das Land nicht
       mehr zur Ruhe.
       
 (DIR) Kriegsverbrecherprozess in Bangladesch: Abgeordneter zum Tode verurteilt
       
       Am Dienstag wurde erstmals ein Parlamentarier wegen Kriegsverbrechen
       während des Unabhängigkeitskriegs schuldig gesprochen. Das Strafgericht
       bleibt umstritten.